Weiß und ausgegrenzt / Albinismus-Tag: CBM setzt sich für Sicherheit und Gleichberechtigung ein

Wenn Clara auf die Straße geht, zieht sie die
Blicke auf sich: Mit ihrer weißen Haut und den hellen Haaren ist sie
in ihrer Heimat Malawi eine Außenseiterin. Die junge Frau hat
Albinismus. Die Folgen dieser Erkrankung sind vielfältig und reichen
von Sehbehinderungen bis hin zu Ritualmorden. Darauf macht die
Christoffel-Blindenmission (CBM) zum Welt-Albinismus-Tag am 13. Juni
aufmerksam. „In vielen Ländern der Welt benötigen Menschen mit
Albinismus besondere Unterstützung“, erklärt CBM-Vorstand Dr. Rainer
Brockhaus. „In unseren Projekten setzen wir uns dafür ein, dass die
Betroffenen sowohl medizinische Hilfe erhalten als auch besser vor
Ausgrenzung und Gewalt geschützt werden.“

Durch Sehbeeinträchtigung leichter Opfer von Übergriffen

Albinismus ist ein Gendefekt, bei dem die Produktion des
körpereigenen Farbstoffes für Haut, Haare und Augen teilweise oder
ganz ausfällt. Dadurch fehlt der Schutz vor UV- und Sonnenstrahlung.
Es drohen schwere Folgeerkrankungen der Haut und der Augen – bis hin
zu Hautkrebs und starken Sehbehinderungen.

Wenig zu sehen kann für Menschen wie Clara lebensbedrohlich sein:
In Malawi und in anderen ostafrikanischen Ländern ist der Irrglaube
verbreitet, dass die weißen Körperteile in Zauberritualen verwendet
Glück und Reichtum bringen. Deswegen gibt es immer wieder
gewalttätige Übergriffe auf Menschen mit Albinismus, die viele Opfer
auf Grund ihrer Sehbeeinträchtigung zu spät bemerken.

Sicherheitsratgeber gibt Tipps zum Schutz

Wie sich ein Mensch mit Albinismus selbst vor Übergriffen schützen
kann und was andere zu ihrer Sicherheit beitragen können, darüber
informiert ein spezieller CBM-Ratgeber. Dieses Dokument ist bislang
das einzige seiner Art weltweit. Es richtet sich vor allem an Eltern,
Schulen und Gemeinden. Dabei zielt der Ratgeber in erster Linie auf
ein starkes Netz an Unterstützern, die sich für die Sicherheit aller
verantwortlich fühlen. Der Sicherheitsratgeber für Menschen mit
Albinismus steht Interessierten auf der CBM-Website zum Download zur
Verfügung (http://ots.de/OM4S85, derzeit nur in englischer Sprache).

Darüber hinaus setzt die CBM in ihrer Projektarbeit auf
kontinuierliche Aufklärung und anwaltschaftliche Arbeit. Über
Regierungen, andere Hilfsorganisationen und Selbsthilfegruppen sollen
die Rechte von Menschen mit Albinismus gestärkt werden. Gleichzeitig
erhalten die Betroffenen in CBM-Projekten medizinische Behandlung,
Rehabilitation und Zugang zu Bildung. Auch Clara hat die CBM
geholfen: In einer Selbsthilfegruppe tauscht sie sich mit anderen
seh- und körperbehinderten Menschen aus. Sie fühlt sich heute
sicherer und setzt sich gemeinsam mit anderen Betroffenen für mehr
Gleichberechtigung ein.

Seit über 100 Jahren Entwicklungshilfe

Die Christoffel-Blindenmission (CBM) zählt zu den größten und
ältesten Organisationen der Entwicklungszusammenarbeit in
Deutschland. Sie fördert seit über 100 Jahren Menschen mit
Behinderungen in Entwicklungsländern. Die Aufgabe der CBM ist es, das
Leben von Menschen mit Behinderungen zu verbessern, Behinderungen zu
vermeiden und gesellschaftliche Barrieren abzubauen. Die CBM
unterstützt zurzeit 628 Projekte in 59 Ländern. Weitere Informationen
unter www.cbm.de

Pressekontakt:
CBM-Pressestelle: Esther Dopheide, Tel.: 06251/131-191,
E-Mail: presse@cbm.de

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