Weser-Kurier: Zum Streitüber Lärm auf Sportplätzen schreibt Jürgen Hinrichs:

Man könnte schimpfen über diesen einen. Lebt in der
Nähe eines Sportplatzes und beklagt sich über den Lärm, wenn am
Nachmittag Kinder und Jugendliche trainieren und am Abend die
Erwachsenen nachrücken, um sich fit zu machen fürs nächste Spiel. Wie
kann er nur diesen Menschen ihren Spaß so vergällen? Wo steigt er
hin, jetzt sogar Anzeige zu erstatten? Körperverletzung! Wie verrückt
muss man sein? Dumm nur, dass diesem Mann und einigen anderen
plötzlich eine Macht zufällt, die sie nun wirklich nicht verdient
haben. Es gibt Vereine, die zucken im vorauseilenden Gehorsam bereits
zurück, reduzieren ihre Trainingszeiten und treffen weitere
Vorkehrungen, um den Lärm zu reduzieren. Warum tun sie das? Weil sie
unsicher sind. Wer als Verein heute seine Anlage saniert und zum
Beispiel einen pflegeleichten Kunstrasenplatz anlegt, betritt
juristisches Niemandsland. Was muss von den Behörden genehmigt werden
und was nicht? Welche Auflagen gelten zum Beispiel beim Lärmschutz?
Niemand weiß das so genau, im ganzen Land nicht, und deshalb sollte
dringend eine neue Regelung her. Zugunsten der Sportler, wohlgemerkt.
Jubel, Trubel, alles erlaubt – es muss ja nicht in der Nacht sein.

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