Weser-Kurier: Zur Kritik muslimischer Verbände an Niedersachsens Innenminister Uwe Schünemann schreibt der „Weser-Kurier“ (Bremen) in seiner Ausgabe vom 27. November 2012:

Natürlich, es gibt inzwischen Islamunterricht an
den Schulen, es gibt einen Islam-Studiengang an der Universität
Osnabrück, es gibt muslimische Seelsorge in Gefängnissen, und auch
muslimische Bestattungen sind zufriedenstellend geregelt. Dafür
gebührt der schwarz-gelben Landesregierung zu Recht das Lob der
Islam-Verbände. Aber gleichzeitig macht Innenminister Uwe Schünemann
(CDU) mit seinem harten Kurs viel von dieser Annäherung wieder
kaputt. Anlassunabhängige Moschee-Kontrollen und Checklisten zum
Aufspüren angeblicher Islamisten schaffen Misstrauen und schüren
Vorurteile. Muslime fühlen sich unter Generalverdacht des Extremismus
gestellt. Der Islam in Niedersachsen definiert sich aber nicht über
fanatische Gotteskrieger, sondern über Friedfertigkeit, gute
Nachbarschaft und – natürlich auch – über eine erkleckliche
Wirtschaftsleistung. Das sollten CDU-Ministerpräsident und
Wulff-Nachfolger David McAllister sowie Sozialministerin Özkan
endlich anerkennen – durch ihre ganz alltägliche Politik und auch
klare Worte gegenüber dem Innenminister. Ein symbolischer Besuch in
einer Moschee kurz vor der Landtagswahl reicht da kaum.

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