Weser-Kurier: ZurÄrzteversorgung schreibt Hans Ettemeyer im „Weser-Kurier“ (Bremen) vom 15. April 2014:

Da staunt der Patient, der zehn Monate und länger
auf einen Augenarzt-Termin wartet und 20 und mehr Kilometer bis zum
Hausarzt fahren muss: Es gab in Deutschland noch nie so viele
Mediziner wie heute. Die ärztliche Versorgung müsste doch da für alle
optimal sein. Schön wär–s. Die von der Bundesregierung als
„wichtigste Leistung unseres Gesundheitssystems“ gepriesene
„wohnortnahe, bedarfsgerechte und flächendeckende medizinische
Versorgung“ ist in vielen Regionen ein frommer Wunsch. Dort, wo sich
mit medizinischen Dienstleistungen viel Geld verdienen lässt, in den
großen Städten, in den Wohnquartieren der Gutbetuchten, da klappt es
mit der Versorgung. Doch in den weniger bevorzugten Stadtteilen und
auf dem platten Land wird sie von Jahr zu Jahr schlechter. Inzwischen
gibt es viele gute Ansätze, der Landflucht der Ärzte
entgegenzuwirken. Doch zu oft scheitern solche Projekte an der
Sturheit und mangelnden Flexibilität der Gesundheitsfunktionäre.
Statt sich immer wieder Statistiken um die Ohren zu schlagen, sollten
sich die Vertreter der Krankenkassen und der Ärzteschaft endlich
ernsthaft und intensiv um die immer größer werdenden Probleme der
medizinischen Versorgung auf dem Lande kümmern.

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