Westdeutsche Zeitung: Handlanger der Islamisten Ein Kommentar von Anja Clemens-Smicek

Nachdem er sich als Unterhändler im Konflikt
zwischen Israel und der Hamas unentbehrlich gemacht hat, zeigt
Mohammed Mursi innenpolitisch sein wahres Gesicht. Der ägyptische
Präsident entpuppt sich als Handlanger der Islamisten und spielt die
Macht im Land immer mehr den Muslimbrüdern in die Hände. Das bedeutet
nichts anderes als den Aufbau eines neuen autokratischen Systems und
die Einführung der Scharia.

Ganz langsam deckt sich nun auch den chronisch optimistischen
Politikern im Westen das ganze Ausmaß des Arabischen Frühlings auf.
Unter dem Vorwand der arabischen Revolution und der Demokratisierung
des Nahen Ostens haben nicht wenige islamistische Kräfte ihr Unwesen
getrieben. Man muss kein politischer Nostradamus sein, um zu
prognostizieren, dass sich Israel – nach einem möglichen Sieg der
Revolutionäre in Syrien – komplett von fundamentalistischen Staaten
umzingelt sehen dürfte.

Die Weigerung der internationalen Staatengemeinschaft, im
syrischen Bürgerkrieg entscheidend einzugreifen, entspringt nicht
zuletzt auch der Angst vor einem weiteren fundamentalistischen,
muslimischen Staat. Und von Ägypten als Verbündetem wird sich der
Westen wohl langsam verabschieden müssen.

Pressekontakt:
Westdeutsche Zeitung
Nachrichtenredaktion
Telefon: 0211/ 8382-2370
redaktion.nachrichten@westdeutsche-zeitung.de
www.wz-newsline.de