Um Raser zu stoppen, wird ein hoher
Verfolgungsdruck benötigt. Deshalb ist ein 24-Stunden-Blitz-Marathon
an möglichst vielen Kontrollstellen in Nordrhein-Westfalen durchaus
zu begrüßen. Doch Radarkontrollen im Winter bei eisigen Temperaturen
sind ebenso überflüssig wie Tempomessungen bei Sturm und Regen. Bei
widrigen Wetterverhältnissen wird ohnehin vorsichtiger gefahren.
Deshalb droht die Wirkung der von Freitagmorgen bis Samstagmorgen
geplanten Großkontrolle zu verpuffen. NRW-Innenminister Ralf Jäger
(SPD) muss sich deshalb den Vorwurf gefallen lassen, Aktionismus zu
betreiben. Oder will der Minister nur vorbeugen, wenn er noch im
Februar die Unfallstatistik für 2011 vorstellen will? Erstmals nach
20 Jahren sind die Unfallzahlen in Nordrhein-Westfalen wieder
gestiegen. Die Zahlen der getöteten Fußgänger und Radfahrer sollen
dramatisch nach oben gegangen sein. Jäger könnte bei einer
erfolgreichen Radaraktion erklären, dass er bereits auf die Erhöhung
der Unfallzahlen reagiert habe. Der Freitag wird zeigen, ob die
Großkontrolle nur ein PR-Gag des Ministers war.
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