Westfalen-Blatt: Das WESTFALEN-BLATT (Bielefeld) zu Schimmel in Tierfutter

Dem Verbraucher gehen langsam die Möglichkeiten
aus, sich noch angstfrei zu ernähren. Nach dem Etikettenschwindel mit
Fleisch und Bio-Eiern überwiegen inzwischen nur noch Emotion und
Irritation. Auch der jüngste Futtermittelskandal hat das Zeug zum
Horrorfilm – allerdings nur auf den ersten Blick. Da werden 35 000
Tonnen Mais von den Umweltbehörden »entdeckt«, in denen sich langsam
aber sicher krebserregendes Schimmelgift anreichert. Noch sind die
Konzentrationen gering. Selbst Niedersachsens neuer Staatssekretär
Udo Paschedag, einer der schärfsten Umweltkommissare aus der Schule
von Johannes Remmel (NRW), sagt: »Nach dem gegenwärtigen
Kenntnisstand erscheint es uns als nicht sehr wahrscheinlich, dass
eine Gesundheitsgefahr von dieser Überschreitung ausgeht«. Und jetzt?
Bislang schien klar, wo der Feind steht. Doch die alten Muster haben
sich verbraucht. Es empfiehlt sich, bei den Fakten zu bleiben. 24
Stunden Vollalarm sieben Tage die Woche untergraben jedes
Frühwarnsystem, falls wirklich Gift auf dem Teller gelandet ist.
Bleibt zu hoffen, dass es soweit nicht kommt.

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