Das Nein der deutschen Bischöfe zur Forderung
der katholischen Laien, Pastoralreferentinnen zu Diakonen zu weihen,
war zu erwarten. Es darf nicht das letzte Wort bleiben. Sicher ist es
richtig, dass die Weltkirche andere Probleme hat als die deutschen
Pfarreien. Aber das ändert nichts an der Situation hier, wo der
Priestermangel dazu führt, dass die Pfarrer immer größere Gemeinden
betreuen. Nicht einmal die Anwerbung Geistlicher aus Osteuropa und
Indien konnte daran etwas ändern. So liegen die pastoralen Aufgaben
der Gemeindefürsorge überwiegend in den Händen der männlichen und
weiblichen Pastoralreferenten. Sie sind bestens vorbereitet – nicht
zuletzt durch ein vollwertiges Theologiestudium. In der Praxis gibt
es wenige Dienste, die ein Priester oder Diakon, aber nicht der
Pastoralreferent ausführen darf. Daher ist es vor allem eine Frage
der Glaubwürdigkeit, nicht nur verheiratete Männer, sondern auch
Frauen zur Diakonweihe zuzulassen. Der Alltag in den Pfarreien würde
leichter und lebendiger. Viele Wege führen nach Rom. Und immer schon
hat die katholische Kirche Sonderwege respektiert. Warum nicht auch
in dieser für die Kirche in Deutschland brennenden Frage?
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