Das Interesse am Bildungspaket wächst – auf
niedrigem Niveau. Alles andere wäre ein Armutszeugnis. Hat
Arbeitsministerin Ursula von der Leyen (CDU) doch die Werbetrommel
kräftig gerührt. Sicherlich braucht dieses Projekt Zeit. Das ist aber
nicht das einzige Problem des Kernpunktes der Hartz-IV-Reform à la
von der Leyen. Die Hoffnung, mit Information viele betroffene
Familien zu erreichen, hat sich nicht erfüllt. Es braucht Vermittler
in Kitas und Schulen. Das Personal hat aber Besseres zu tun, als
Großprojekte zu erklären. Um aus der Zwickmühle herauszukommen, ist
mehr Personal unabdingbar. Die Kostenspirale würde jedoch
explodieren. Und es wäre ein falsches Signal, einem bürokratischen
Vorgang mehr Gewicht zu geben als zentralen Aufgaben von Lehrern und
Erziehern. Zweifellos sind die Berechtigten in der Pflicht. Am
Bildungspaket dürfte angesichts der Medienpräsenz niemand
vorbeigekommen sein. Scham, sich als einkommensschwach zu outen, ist
verständlich. Die muss schnell überwunden werden. Es gibt keinen
besseren Grund, sich einer unangenehmen Situation zu stellen, als das
Wohl der eigenen Kinder.
Pressekontakt:
Westfalen-Blatt
Nachrichtenleiter
Andreas Kolesch
Telefon: 0521 – 585261