Westfalen-Blatt: zur 35-Stunden-Woche für Eltern

Es ist gut, wenn sich Wirtschaft und Politik
darin einig sind, die Vereinbarkeit von Familie und Beruf zu fördern.
Noch besser ist es, wenn sie sich – wie im Fall der
Familienministerin Manuela Schwesig (SPD) und des DIHK-Vorstandes
Eric Schweitzer – einig sind, wie dieses Ziel am besten erreicht
werden könnte. Beide halten eine 35-Stunden-Woche für Eltern für
richtig – wobei in der Regel der Mann (Vater) seine Arbeitszeit
reduzieren und die Frau (Mutter) ihre Arbeitszeit aufstocken würde.
So hätte vor allem die Frau die Chance, nicht wegen der Geburt eines
Kindes auf eine berufliche Karriere verzichten zu müssen. Bravo! Das
Dumme ist nur, dass es einen Unterschied zwischen Theorie und Praxis
gibt. In vielen Betrieben herrschen immer noch alte Denkmuster vor.
Mütter oder Väter, die beispielsweise wegen ihres erkrankten Kindes
zu Hause bleiben müssen, brauchen dafür neben einem gesetzlichen
Anspruch auch die 100prozentige Rückendeckung ihres Chefs und ihrer
Kollegen. Dass das im Einzelfall zu Engpässen führen kann, ist
unbestritten. Dennoch gilt: Den schönen Worten müssen Taten folgen.

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