Neue Westfälische (Bielefeld): Kommentar Bertelsmann-Studie sieht Deutschland vorn Neue Aufgaben THOMAS SEIM

Deutschland fühlt sich wohl, den Menschen im
Land scheint es so gut zu gehen wie lange nicht. Und tatsächlich
untermauern die Erkenntnisse einer aktuellen Vergleichsstudie der
Bertelsmann-Stiftung, dass die Bundesrepublik in die Spitzengruppe
der 41 Indus-triestaaten aufgestiegen ist. Noch zu Beginn des neuen
Jahrtausends galten die Deutschen als der „kranke Mann“ in Europa.
Bis heute gibt es eine gewisse Rückständigkeit bei der Bildung. Für
die Wirtschaft und den Arbeitsmarkt gilt das seit den Reformen der
rot-grünen Regierung Schröder nicht mehr. Aber viele Menschen sind
auch zurückgeblieben, das Armutsrisiko ist für viele gestiegen. Das
ist übrigens eine der Hauptursachen für die Schwächen im
Bildungssystem. Die Bertelsmann-Studie signalisiert auch, das Risiko
sei groß, die Fortschritte bei der Rente und der Energiepolitik
wieder zu verspielen. Was für ein Zufall, dass sich ausgerechnet in
diesen beiden Politikfeldern größerer Widerstand bei der CDU/CSU
regt. Die Kunst der Politik besteht darin, einen vernünftigen
Ausgleich zwischen den Interessen der Wirtschaft und sozialer
Gerechtigkeit zu schaffen. Die Menschen müssen sich wohlfühlen
können. Alle. Das ist die Aufgabe dieser großen Koalition. Darüber zu
streiten ist aller Ehren wert – wenn es das Leben der Menschen
verbessert.

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