Westfalenpost: Einfache Lösungen gibt es nicht Von Lorenz Redicker

Neu sind die Zahlen nicht, die gestern eine Zeitung
ihren Lesern mit deftigen Worten präsentierte. Mini-Renten gab es
schon immer. Weil es schon immer Hausfrauen gab, die nur ein paar
Jahre eingezahlt haben – oder aber Selbstständige oder Beamte, für
die das auch gilt, und die häufig über andere, viel einträglichere
Alterseinkünfte verfügen: Pensionen, Lebensversicherungen oder
schlicht die Rente des Ehemannes.

Dass die gesetzlichen Renten sinken, ist politisch so gewollt.
Damit soll der Rentenbeitrag stabilisiert, sollen die Jüngeren,
Arbeitenden entlastet werden. Die gute Nachricht: Tatsächlich sinkt
das Rentenniveau aktuell sogar weniger als ursprünglich von der
Regierung einkalkuliert. Ein Grund zur Entwarnung ist das indes
nicht.

Zwar gilt: Die Rente ist sicher – sicherer jedenfalls als viele
von Banken und Versicherern angepriesenen Altersvorsorge-Produkte.
Aber seit Jahren schon stagniert bei Neurentnern die Höhe der
ausgezahlten Rente. Sie reicht nicht, den Lebensstandard zu sichern:
Die Menschen müssen privat vorsorgen. Nur dass sich Geringverdiener
das schlicht nicht leisten können.

Altersarmut ist aktuell nur für Wenige ein Problem, in Zukunft
aber wird sich das ändern. Die Politik sucht nach Lösungen, fündig
(und einig!) geworden ist sie noch nicht. Denn einfache Lösungen für
das Problem gibt es nicht.

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