Auf den letzten Metern eines Wahlkampfes muss leider
mit allem gerechnet werden. Auch mit Vorwürfen, die 14 Jahre zurück
liegen. Auf den letzten Metern eines Wahlkampfes ist jedoch Medien
wie Öffentlichkeit dringend zu raten, die Nerven zu behalten.
Was sind die Fakten der angeblichen Erpressung Peer Steinbrücks?
Es gibt einen anonymen Brief an die Schule seiner bereits
pensionierten Frau, datierend im August. In diesem Brief wird
gedroht, einen Vorgang öffentlich zu machen, der für Steinbrück, wenn
seine Angaben der Wahrheit entsprechen, vollkommen harmlos ist.
Daraus machen der Boulevard und die SPD-Parteizentrale eine
„Erpressung“, die juristisch gar nicht in Frage kommt, sowie einen
„Tiefpunkt im Wahlkampf“, obwohl nach jetzigem Stand eher ein
privater Hintergrund eine Rolle spielen dürfte. All das ist viel
Geräusch um wenig.
Die Situation ist klar: Wenn Steinbrück tatsächlich in seinem
Haushalt eine Putzhilfe illegal beschäftigt hatte, könnte er selbst
als gewählter Kanzler nicht im Amt bleiben. Beispiele sind in
Mecklenburg-Vorpommern beim Amtsvorgänger Angela Merkels als
CDU-Landeschef zu besichtigen. Da dies aber vor der Wahl nicht zu
klären sein wird, darf munter spekuliert werden, wem eigentlich diese
diffuse Affäre nützt. Am besten: Ignorieren.
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