Westfalenpost: Schwertransporte ohne Polizei Feldversuch in NRW

Schwerlasttransporte müssen in NRW nicht mehr
zwingend von der Polizei begleitet werden. Auf Drängen vieler
Unternehmen insbesondere aus Südwestfalen hat die Landesregierung
einem Feldversuch zugestimmt, große Transportgüter nur noch von
privaten Firmen sichern zu lassen, wie die in Hagen erscheinende
Westfalenpost in ihrer Samstagausgabe berichtet. Ein entsprechendes
Schreiben von Verkehrsminister Michael Groschek (SPD) an den Landrat
des Kreises Siegen-Wittgenstein liegt der Westfalenpost vor. Das
Pilotprojekt soll zunächst drei Monate laufen. Solche
Ausnahmegenehmigungen könnten unter bestimmten Voraussetzungen auch
von anderen Regionen in NRW beantragt werden, hieß es im
Innenministerium. Eine grundsätzliche Befreiung der Polizei von
Transportbegleitungen müsste jedoch bundeseinheitlich geregelt
werden, so das Blatt. Mit der privaten Transportbegleitung sollen die
Polizeibehörden entlastet und die für Firmen teuren Terminkollisionen
bei unvorhergesehen anderweitigen Großeinsätzen verhindert werden.
Allein durch den Kreis Siegen-Wittgenstein rollen etwa 1800
Schwertransporte pro Jahr. Die Vorbereitungen auf den ersten
Transport ausschließlich mit privater Sicherung sind nach Angaben der
Kreisverwaltung Siegen-Wittgenstein bereits im Gange, so die
Westfalenpost. Die Erleichterungen gelten als erstes Entgegenkommen
der Landesregierung gegenüber den vielen Unternehmen des Maschinen-
und Anlagenbaus in Südwestfalen. Marode Brücken und Straßen sowie
eine immer kompliziertere Genehmigungsprozedur haben dazu geführt,
dass selbst Weltmarktführer ihre Produkte nur noch schwer
fristgerecht zu ihren internationalen Kunden liefern können.

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