ZDF-Politbarometer Extra Niedersachsen Januar 2013 / Knappe Mehrheit für Rot-Grün – aber das Rennen ist noch nicht entschieden (BILD)

ZDF-Politbarometer Extra Niedersachsen Januar 2013 / Knappe
Mehrheit für Rot-Grün – aber das Rennen ist noch nicht entschieden /
FDP kann es schaffen / Klare Mehrheit für David McAllister als
gewünschter MP

Gut eine Woche vor der Landtagswahl in Niedersachsen ist die CDU
zwar stärkste Partei, aber SPD und Grüne zusammen verfügen zurzeit
über eine knappe parlamentarische Mehrheit, auch wenn die FDP die
5-Prozent-Hürde überspringt.

Wenn schon am nächsten Sonntag gewählt würde, dann ergäben sich
die folgenden Projektionswerte für die Parteien: Die CDU käme zurzeit
auf 39 Prozent (unverändert im Vergleich zum Dez. 2012), die SPD auf
33 Prozent (plus 1), die FDP auf 5 Prozent (plus 1), die Grünen auf
13 Prozent (unverändert), Linke und auch die Piraten jeweils 3
Prozent (jeweils minus 1). Die anderen Parteien lägen zusammen bei
unverändert 4 Prozent. Damit hätte aktuell eine rot-grüne Regierung
eine knappe parlamentarische Mehrheit.

Diese Projektionswerte geben lediglich das Stimmungsbild für die
Parteien zum jetzigen Zeitpunkt wieder und stellen keine Prognose für
den kommenden Wahlausgang dar. Grundsätzlich sind bei diesen Werten
auch die statistischen Fehlerbereiche von Umfragen zu
berücksichtigen, die es beispielsweise derzeit nicht erlauben, das
Überspringen oder Scheitern der FDP an der 5-Prozent-Hürde
zuverlässig zu projizieren. Zudem können die Fähigkeiten der
Parteien, in der letzten Woche vor der Wahl einzelne Wählergruppen
unterschiedlich gut zu mobilisieren, zusammen mit
koalitionstaktischen Überlegungen wahlentscheidend werden. Zurzeit
wissen 42 Prozent (Dez.: 52 Prozent) noch nicht sicher, wen und/oder
ob sie wählen wollen.

Bei der letzten Landtagswahl 2008 war die CDU auf 42,5 Prozent,
die SPD auf 30,3 Prozent, die FDP auf 8,2 Prozent, die Grünen auf 8,0
Prozent, die Linke auf 7,1 Prozent und die anderen Parteien zusammen
auf 3,9 Prozent gekommen.

Hilfe für die FDP: Hoffnungen kann sich die FDP insbesondere durch
Unterstützung der Wähler machen, die eigentlich eher der Union
nahestehen. So fänden es 50 Prozent der CDU-Anhänger im Land gut,
wenn die CDU die FDP dabei unterstützen würde, die 5-Prozent-Hürde zu
schaffen, 27 Prozent lehnen das ab, und 22 Prozent ist es egal.

Koalitionspräferenzen: Die aus Sicht der Wähler zurzeit klar
bevorzugten Regierungen wären: eine Große Koalition aus CDU und SPD
sowie eine rot-grüne Koalition. Eine Koalition aus CDU und SPD fänden
47 Prozent gut und 33 Prozent schlecht (egal: 18 Prozent). Rot-Grün
kommt auf 47 Prozent Zustimmung und 35 Prozent Ablehnung (egal: 15
Prozent). Andere Koalitionsmodelle werden mehrheitlich abgelehnt:
Eine erneute Regierung aus CDU und FDP würde nur von 30 Prozent gut
geheißen und von 47 Prozent abgelehnt. CDU und Grüne fänden 26
Prozent gut und 50 Prozent schlecht. (Rest zu 100 Prozent jeweils
egal bzw. weiß nicht).

Gewünschter Ministerpräsident: Bei der Frage, wen man lieber als
Ministerpräsident hätte, hat der CDU-Kandidat und Amtsinhaber David
McAllister einen deutlichen Vorsprung (48 Prozent) vor seinem
Herausforderer von der SPD, Stephan Weil, den nur 33 Prozent als
Ministerpräsidenten wollen (weiß nicht: 19 Prozent). Allerdings hat
sich der Vorsprung von McAllister vor allem aufgrund des gestiegenen
Bekanntheitsgrades des SPD-Spitzenkandidaten von 21 Prozentpunkten im
Dezember auf jetzt 15 Prozentpunkte verringert. Weiterhin hat
McAllister aber mit 85 Prozent bei den CDU-Anhängern einen deutlich
größeren Rückhalt als Weil mit 66 Prozent bei den Anhängern seiner
Partei.

Themen und Kompetenzen: Bei den aktuell wichtigsten Themen in
Niedersachsen hat das Thema „Schule und Bildung“ mit 31 Prozent
(Dez.: 21 Prozent) an Bedeutung gewonnen und liegt damit jetzt klar
vor dem Thema „Arbeitslosigkeit“ mit 21 Prozent (Dez.: 22 Prozent).

Beim Thema „Schule und Bildung“ trauen die meisten (36 Prozent)
eher der SPD zu, die Probleme zu lösen, lediglich 26 Prozent sehen
hier die CDU vorne und 10 Prozent die Grünen (alle anderen Parteien
jeweils unter 3 Prozent; keine: 8 Prozent; weiß nicht: 17 Prozent).
Bei der Schaffung von Arbeitsplätzen wird der CDU mit 37 Prozent
etwas häufiger die größere Kompetenz zugesprochen als der SPD mit 33
Prozent (andere Parteien bleiben hier jeweils unter 4 Prozent; keine
Partei: 12 Prozent; weiß nicht: 13 Prozent). Wenn es um die
Wirtschaftkompetenz geht, hat die CDU mit 41 Prozent einen deutlichen
Vorsprung vor der SPD mit 25 Prozent (andere Parteien bleiben hier
jeweils unter 2 Prozent; keine Partei: 17 Prozent; weiß nicht: 14
Prozent).

Erwarteter Gewinner: Weiterhin gehen die meisten Befragten (51
Prozent) von einem Wahlsieg für die CDU bzw. McAllister aus,
lediglich 19 Prozent erwarten die SPD bzw. Weil als Sieger, und
weitere 12 Prozent vertreten die Auffassung, dass Rot-Grün gewinnen
wird (sonstige Nennungen: 7 Prozent; weiß nicht: 11 Prozent).

Die Umfragen zu diesem Politbarometer extra wurden wie immer von
der Mannheimer Forschungsgruppe Wahlen durchgeführt. Die Interviews
wurden in der Zeit vom 7. bis 9. Januar 2013 unter 1040 zufällig
ausgewählten Wahlberechtigten in Niedersachsen telefonisch erhoben.
Die Befragung ist repräsentativ für die dortige wahlberechtigte
Bevölkerung. Der Fehlerbereich beträgt bei einem Parteianteil von 40
Prozent gut +/- drei Prozentpunkte und bei einem Parteianteil von 10
Prozent gut +/- zwei Prozentpunkte.

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Fotos sind erhältlich über die ZDF-Pressestelle, Telefon: 06131 –
70-16100, und über http://bilderdienst.zdf.de/presse/politbarometer

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