Um sie im Umgang mit an Demenz erkrankten Familienmitgliedern zu schulen und im Alltag besser zu unterstützen, startete der ASB Mittel-Brandenburg gemeinsam mit der Alzheimer Gesellschaft Brandenburg e. V., Selbsthilfe Demenz 2012 vor Ort die Schulungsreihe „Hilfe beim Helfen“. Aufgeteilt in acht Themenblöcken erfahren pflegende Angehörige, die Erkrankung und Erkrankte besser zu verstehen, bekommen Antworten auf rechtliche Fragen und einen Überblick über Entlastungsangebote vermittelt. Finanziert wird die für Teilnehmer kostenlose Schulung durch die Barmer/GEK. Pro Jahr finden zwei Schulungsreihen statt – im Frühjahr und im Herbst.
„Die meisten Demenzkranken werden zu Hause von ihren Angehörigen betreut. Es ist daher essentiell, sie auf diese Herausforderung vorzubereiten, zu begleiten und ihnen Hilfs- und Unterstützungsangebote mit an die Hand zu geben“, weist Sonja Köpf, Geschäftsführerin der Alzheimer Gesellschaft Brandenburg, auf die Wichtigkeit solcher Beratungs- und Schulungsangebote wie „Hilfe beim Helfen“ hin.
„Hilfe beim Helfen“ ist ein Handlungsfeld des im Rahmen des Pakts für Pflege vom Land und von den Pflegekassen geförderten Projektes „Kompetenzzentrum Demenz“, welches in Trägerschaft der Alzheimer Gesellschaft Brandenburg umgesetzt wird. Neben dem kontinuierlichen Ausbau von „Hilfe beim Helfen“ im ganzen Bundesland trägt das Team mit vielfältigen Veranstaltungen zu einem besseren Verständnis für die Herausforderungen eines Lebens mit Demenz in der Zivilgesellschaft bei und berät ambulante, teilstationäre und stationäre Einrichtungen bei der Weiterentwicklung von Konzepten und Angeboten.
„Dank des engagierten Teams der Demenzberatungsstelle des ASB Mittel-Brandenburg wurde in den vergangenen zehn Jahren Außerordentliches geleistet, um diesen Familien zu helfen!“, würdigt Sonja Köpf zur Jubiläumsveranstaltung den Einsatz der Haupt- und Ehrenamtlichen.
Annette Breitmann von der Demenzberatungsstelle freute sich über die Anerkennung dieser Leistung. Gemeinsam mit ihrer Kollegin Katja Wendland und vielen Helfern sicherte sie auch unter strengsten Corona-Auflagen die Fortführung der Schulungen „Hilfe beim Helfen“. Denn damit die Teilnehmer sich voll und ganz auf die Inhalte konzentrieren können, werden zu den Schulungszeiten auch die an Demenz erkrankten Familienmitglieder vor Ort betreut. Schulung und Betreuung mit den strengen Kontaktauflagen in Einklang zu bringen, sei eine besondere Herausforderung gewesen. „Doch es hat sich gelohnt. Viele bleiben auch nach der Schulung mit uns in Kontakt und berichten von ihren Erlebnissen. Wir haben tatsächlich einige ehemalige Teilnehmer, die auch nach dem Tod ihres erkrankten Partners weiterhin zu Angehörigengruppen kommen und mit ihren Erfahrungen andere unterstützen“, berichtet Annette Breitmann von den Erfolgen der vergangenen Jahre.
Der ASB Mittel-Brandenburg bietet neben der Angehörigenschulung weitere Entlastungsangebote: darunter unter anderem Betreuungsgruppen für Menschen am Anfang der Erkrankung, Sportgruppen für Menschen mit Demenz und ihre Angehörige, individuelle Demenzberatungen, offene Angehörigengruppen, die Vermittlung von Ehrenamtlichen, die die Betreuung für einige Stunden übernehmen, damit Angehörige wichtige Termine wahr nehmen oder sich erholen können.
Ebenso koordiniert die Demenzberatungsstelle des ASB Mittel-Brandenburg den Helferkreis. Interessierte Ehrenamtliche können sich hier schulen lassen (4-Tages-Schulung, online oder in Präsenz, des FAPIQ – Fachstelle Altern und Pflege im Quartier Brandenburg) und auf freiwilligen Basis pflegende Angehörige entlasten, indem sie ihre Familienmitglieder zu Hause stundenweise, individuell und zeitlich flexibel betreuen.