Es ist ein Fakt, dass Frauen in der Wirtschaft in
wichtigen Positionen dramatisch unterrepräsentiert sind. Und es ist
klar, dass sich die Unternehmen mit diesem selbst verschuldeten Manko
keinen Gefallen tun: Frauen haben einen anderen Blick auf viele
Probleme, sie pflegen eine andere Streit- und Debattenkultur, um nur
zwei Punkte zu nennen. All das fehlt in den meisten Chefetagen, und
jedes Unternehmen, das sich selbst einen festen Frauenanteil
verordnet, ist damit gut beraten. Aber: Die Quote per Gesetz ist ein
unzulässiger Eingriff der Politik in die private Wirtschaft. Die
Personalplanung eines Unternehmens ist dessen ureigenste Sache. Dort
hat die Politik nichts zu suchen. Der nächste Schritt wäre womöglich,
dass die Regierung vorschreibt, welches Produkt politisch gewollt
ist. Die Politik sollte sich stattdessen zunächst einmal selbst die
Quote verordnen, so wie es die SPD vor 25 Jahren getan hat.
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