Der SPD-Bürgerschaftsabgeordnete Klaus Möhle hat
einen Nachbarn, der ist türkischer Herkunft, mit einem guten Job
gesegnet und nicht zuletzt deshalb voll integriert. Sagt Möhle und
führt dieses Beispiel für seine Initiative als an, die Flüchtlinge
schneller in Arbeit bringen soll. Ein gutes Beispiel. Denn es ist ja
was dran: Wer im Beruf steht, muss in der Regel zwangsläufig mit
anderen kommunizieren. Was im besten Falle zu dem Miteinander führt,
das Bürgermeister Jens Böhrnsen beschwört, ohne diesem Schlagwort
bisher sichtbare Taten folgen zu lassen. Möhles Vorschlag hat nur
einen kleinen Schönheitsfehler: Es liegt nicht in der Macht eines
Bundeslandes, das Asylbewerberleistungsgesetz abzuschaffen oder so zu
verändern, dass Flüchtlingen tatsächlich ein beschleunigter Zugang
zur Berufswelt ermöglicht wird. Selbst wenn sie also in Bremen gleich
bei der Ankunft angeben würden, für welche Tätigkeit sie qualifiziert
sind, hätte das zunächst einmal überhaupt keine Bedeutung – ob sie in
ihrer Heimat nun ein Medizinstudium oder eine Ausbildung zum
Handwerker abgeschlossen haben. Ihnen bleibt gegenwärtig nichts
anderes übrig, als sich über eine geraume Zeit zu langweilen und sich
nutzlos zu fühlen. Willkommen in Deutschland.
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