Mitteldeutsche Zeitung: zu „Kenia“-Koalition in Sachsen-Anhalt

Man soll den Tag nicht vor dem fertigen
Koalitionsvertrag loben. Aber der Weg nach „Kenia“ lässt sich gut an.
Man muss sich jetzt zwar öfter von Auswärtigen mit lahmen Witzchen
veräppeln lassen („das heißt nicht mehr Sachsen-Anhalt, sondern
–Sachsen-Durchfahrt–„). Aber politisch könnte aus dieser
Landtagswahl durchaus Gutes mit Vorbildwirkung weit über
Sachsen-Anhalt hinaus entstehen: Wenn es den drei unterschiedlichen
Parteien gelingt, konstruktiv zum Wohle dieses Landes zusammen zu
arbeiten. Früh hat das Bündnis seinen Namen bekommen, wegen der
Übereinstimmung mit den Nationalfarben des afrikanischen Landes.
Kenia ist gewiss nicht in allen Belangen ein geeignetes Vorbild für
ein demokratisches Regierungsbündnis. Das Motto aus dem Wappen
Kenias dürfen sich die drei Parteien aber ruhig zu eigen machen. Es
lautet „Harambee“. Das heißt auf Swahili so viel wie: „Lasst uns
zusammen arbeiten!“

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