Das Forum der Migrantinnen und Migranten im
Paritätischen, ein Zusammenschluss von 200 Migrantenorganisationen
und -vereinen unter dem Dach des Paritätischen Wohlfahrtsverbandes,
hat sich mit einem Brief an Bundesinnenminister Horst Seehofer (CSU)
gewandt, in dem es dessen jüngste Äußerungen deutlich kritisiert.
Der Satz des Bundesinnenministers, dass der Islam nicht zu
Deutschland gehöre, sei gerade vor dem Hintergrund von Anschlägen auf
26 Moscheen in den vergangenen zwei Monaten in Deutschland „taktlos
und außerordentlich schwierig“. Der Bundesinnenminister stehe dem für
gesellschaftlichen Zusammenhalt und Integration zuständigen Ressort
vor, daraus erwachse eine besondere Verantwortung, die einigende
Worte angebracht sein ließen, heißt es in dem Schreiben.
In den letzten Jahren seien in Deutschland viele wichtige Schritte
getan worden, um den Erfordernissen einer Einwanderungsgesellschaft
gerecht zu werden. Es diene der Sache nicht, nun einzelne
Bevölkerungsgruppen – völlig unabhängig davon, wo ihre Wurzeln liegen
und welcher Religion sie angehören – in „die“ und „wir“ einzuteilen
oder eine solche Einteilung nahezulegen, so die Migrantenverbände. In
den letzten Jahrhunderten hätten viele Kulturen zur Vielfältigkeit
Deutschlands beigetragen. „Wir würden uns freuen, wenn auch Sie diese
Vielfalt unserer Gesellschaft als Stärke begreifen und für sie werben
würden. Es wäre ein sehr zeitgemäßes Verständnis des Begriffs
–Heimat–„, appellieren die Migrantenorganisationen an den
Bundesinnenminister.
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Gwendolyn Stilling, Tel. 030/24636305, pr@paritaet.org
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