Die Debatte über eine
„Zwei-Klassen-Medizin“ in Deutschland geht nach Einschätzung der
Vorstandsvorsitzenden des Spitzenverbandes der gesetzlichen
Krankenkassen (GKV), Doris Pfeiffer, an der Wirklichkeit vorbei. „Die
gesetzlich Versicherten werden besser versorgt als Privatpatienten“,
sagte sie der „Saarbrücker Zeitung“ (Dienstag-Ausgabe). Grund sei,
dass es in der gesetzlichen Krankenversicherung „sehr hohe
Anforderungen an die Qualität der Behandlung und an ihren Nutzen“
gebe. „Privatversicherte dagegen bekommen auch Leistungen, die nicht
notwendig sind und sie möglicherweise auch unnötig belasten“,
erklärte Pfeiffer.
Ein „Ärgernis“ sei allerdings, dass Privatversicherte oft eher
einen Arzttermin erhielten als gesetzlich Versicherte. Für Abhilfe
könnten hier die Pläne der neuen Bundesregierung sorgen, die
Sprechstunden für gesetzlich versicherte Patienten zu erweitern.
„Luft nach oben gibt es sicher auch noch bei den
Termin-Servicestellen bei den Kassenärztlichen Vereinigungen. Diese
Servicestellen sind viel zu wenig bekannt“, kritisierte Pfeiffer.
Auf die Frage nach dem Stand der Einführung der elektronischen
Gesundheitskarte erklärte Pfeiffer: „Gegenwärtig werden bei den
niedergelassenen Ärzten Geräte und Software installiert, um an das
sichere Gesundheitsnetz angebunden zu werden. Bisher sind bereits
12.000 Arztpraxen angeschlossen“. Das ist etwa jede achte Praxis.
„Und Woche für Woche kommen rund 1.500 neue Praxen dazu“, so
Pfeiffer.
Der endgültige Start der elektronischen Patientenakte hänge davon
ab, wann die Industrie die entsprechende Software dafür anbiete. Sie
erwarte, dass das bis Ende 2019 der Fall sein werde, so Pfeiffer.
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