Frankfurter Rundschau: Pressestimme zu Rap und Antisemitismus

Die Frankfurter Rundschau kommentiert die
Debatte über antisemitische Rap-Musik:

Die Rapper, die mit solchen Tabubrüchen spielen, mögen vor allem
auf blanke Provokation abzielen, unabhängig vom Inhalt. Aber sie
folgen damit genau dem Muster, dessen sich auch der politisch
organisierte rechte Rand besonders gern bedient. Sie beteiligen sich
an einer leider breiter werdenden Strömung, die das Brechen von
Tabus, die Erweiterung der „Grenzen des Sagbaren“, die Vergiftung des
öffentlichen Diskurses zu ihrer Strategie gemacht hat. Diese
Strategie hat das Ziel, über die politische Sprache Stück für Stück
auch die politische Wirklichkeit zu verändern: Wenn es gelingt, die
Rücksicht auf Minderheiten im Sprachgebrauch zu „überwinden“, dann
wird es auch leichter, das entsprechende Handeln durchzusetzen. Bei
der Flüchtlingspolitik ist inzwischen seit Jahren zu beobachten, wie
das geht.

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