Das Vorbereitungsbündnis für die Revolutionäre
1.-Mai-Demonstration in Berlin ruft zur Vermummung auf. „Der beste
Schutz gegen Repression (oder: gegen strafrechtliche Verfolgung) ist,
sich kreativ zu verkleiden: gegen die Sonne ein Käppi aufzusetzen und
einen Sommerschal umzulegen, und rote, grüne oder gelbe T-Shirts zu
tragen“, sagte Bündnis-Sprecher Tobias Feldner im Gespräch mit der in
Berlin erscheinenden Tageszeitung „neues deutschland“
(Mittwochausgabe). Feldner ist gleichzeitig Sprecher des
„Fahnenmeerblocks“, der dazu aufruft, Fahnen der kurdischen
Befreiungsbewegungen zu zeigen – auch verbotene PKK-Fahnen, wie das
Gesicht des inhaftierten Vorsitzenden der kurdischen Arbeiterpartei
Abdullah Öcalan. Im Interview mit „neues deutschland“ sprach er von
einem Akt des zivilen Ungehorsams, der „maximal mit einer Geldstrafe“
bestraft werde. „Wir übernehmen auf jeden Fall Verantwortung für
unsere Aktion“, sagte er. „Die Erfahrung aus ähnlichen Aktionen hat
außerdem gezeigt, je mehr Leute sich beteiligen, desto geringer ist
die Repression.“
Feldner machte darüber hinaus weitere Angaben zur Route: Beginnen
soll die Demonstration wie immer um 18 Uhr am Oranienplatz. „Wir
gehen wie im vergangenen Jahr durchs Myfest, werden auf unserem
weiteren Weg den Görlitzer Bahnhof und später auch das Schlesische
Tor sehen.“ Die genaue Route solle „bald“ veröffentlicht werden.
PKK-Fahnen sollen noch nicht zu Beginn gezeigt werden. „Wir würden
sogar explizit von abraten, sie schon auf dem Oranienplatz zu zeigen.
Wir entscheiden spontan während der Demonstration, wann wir sie
hochnehmen.“ Die Polizei hatte bereits angekündigt, die Demonstration
– obwohl nicht angemeldet – zwar ziehen lassen zu wollen, eventuelle
Verstöße – wie das Zeigen unerlaubter Fahnen – aber filmisch zu
dokumentieren und zu gegebener Zeit zu ahnden.
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