Kindertagesbetreuung: Paritätischer fordert Aufstockung für „Gute-Kita“-Gesetz und Reform der Kita-Finanzierung

Anlässlich des Tages der Kinderbetreuung fordert
der Paritätische Wohlfahrtsverband von Bund, Ländern und Kommunen ein
verlässliches Bekenntnis zu mehr Investitionen in die Qualität der
Kindertagesbetreuung und eine Reform der Kita-Finanzierung. Der
Verband begrüßt grundsätzlich die Initiative der
Bundesfamilienministerin für ein –Gute-Kita—Gesetz, weist jedoch
darauf hin, dass viel zu wenig Geld für zu viele Themen vorgesehen
sei. Keinesfalls dürfe die im Koalitionsvertrag der Großen Koalition
angestrebte allgemeine Gebührenfreiheit zu Lasten des
Qualitätsausbaus gehen, warnt der Paritätische.

„Der 14. Mai als Tag der Kinderbetreuung ist nicht nur ein guter
Anlass, um sich bei den rund 700.000 beschäftigten Personen in der
Kinderbetreuung zu bedanken. Es ist auch eine gute Gelegenheit, um
daran zu erinnern, dass gute Arbeit eine solide und ausreichende
Finanzierung benötigt. Bund, Länder und Kommunen sind in der Pflicht,
nicht nur warme Worte für die geleistete Arbeit zu finden, sondern
auch die Rahmenbedingungen für bedarfsgerechte und qualitativ gute
Angebot zu schaffen“, so Werner Hesse, Geschäftsführer des
Paritätischen Gesamtverbands, unter dessen Dach rund 5.000
Kindertageseinrichtungen organisiert sind.

Nach Auffassung des Paritätischen müssten deutlich mehr Mittel für
die anstehenden Aufgaben bereitgestellt werden, als die bislang
vorgesehenen 3,5 Mrd. Euro für die gesamte Legislaturperiode.
Insbesondere müsse gesetzlich klar geregelt sein, dass das Geld
vorrangig in Qualitätsverbesserungen fließen muss, fordert der
Verband. Das System der frühkindlichen Betreuung sei fünf Jahre nach
Einführung des Rechtsanspruchs auf eine Kindertagesbetreuung für alle
Kinder ab dem vollendeten ersten Lebensjahr faktisch an seinen
finanziellen Grenzen.

Trotz Rechtsanspruchs gebe es gegenwärtig im gesamten Bundesgebiet
nicht ausreichend Plätze für die Kinderbetreuung. Nach aktuellen
Einschätzungen fehlten bis zum Jahr 2025 weitere 600.000 Plätze, um
den Bedürfnissen der Eltern und der demografischen Entwicklung
gerecht zu werden. „Wesentlicher Grund für die immer noch eklatante
Versorgungslücke ist die Tatsache, dass die allermeisten Länder die
Kitas nur nach Kassenlage finanzieren. Vielfach sind es
Elterninitiativen und Vereine, die den Rechtsanspruch der Kinder
mitfinanzieren, da die zur Verfügung gestellten Mittel nicht
kostendeckend sind“, so Hesse.

Notwendig sei daher eine Reform der Kita-Finanzierung, um
regionale Ungleichheiten zu beenden und in allen Regionen die
Realisierung des Rechtsanspruchs auf einen Betreuungsplatz für jedes
Kind und eine gute Qualität der Angebote sicherzustellen. „Sowohl was
die quantitative Versorgung, insbesondere aber was die Qualität der
Kinderbetreuung angeht, gleicht Deutschland einem Flickenteppich. Die
Realisierung des Anspruchs auf Betreuung und Bildung darf nicht
länger vom Wohnort abhängen“, so Hesse. Mit dem Konzept für ein
gerechtes und transparentes Finanzierungssystem für Träger von
Kindertageseinrichtungen hat der Paritätische konkrete
Reformvorschläge vorgelegt: http://ots.de/FFO6n9

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Gwendolyn Stilling
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