Neue Westfälische (Bielefeld): Überforderte Jugendämter Kinder besser schützen Stefan Boes

Erstmals beleuchtet eine 
repräsentative
Studie die Situation der Jugendämter in Deutschland aus der
Perspektive der Fachkräfte selbst. Und sie zeigt: Das System der
Kinder- und Jugendhilfe stößt immer mehr an Grenzen. Es sind
strukturelle Probleme, die schlimmstenfalls dazu führen, dass Kinder
und Jugendliche nicht ausreichend geschützt werden können. Es gibt zu
wenig Personal, das sich zunehmend mit Papierkram beschäftigen muss.
Wertvolle Zeit, die im Büro statt bei den betroffenen Familien
verbracht wird. Die finanzielle Ausstattung der Jugendämter ist
häufig zu schlecht, um mehr Personal einzustellen, was daran liegt,
dass die Finanzierung der Kinder- und Jugendhilfe durch die Kommunen
erfolgt. Weil die Kommunen aber finanziell sehr unterschiedlich
ausgestattet sind, bedeutet das, dass die Jugendämter von der
finanziellen Lage der jeweiligen Kommune abhängig sind. Die
Sicherheit der Kinder und Jugendlichen darf aber nicht davon
abhängen, in welchem Ort sie leben. Der Vorsitzende der Deutschen
Kinderhilfe Rainer Becker hat recht, wenn er sagt, dass es eine
gesamtgesellschaftliche Aufgabe ist, Kinder und Jugendliche zu
schützen und deshalb den Bund an den steigenden Kosten zu beteiligen.
Es ist richtig, dass die Kommunen die Verantwortung für den
Kinderschutz und die Jugendhilfe organisieren und gestalten. Mit den
Kosten dafür sollten sie allerdings nicht alleine gelassen werden.

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