NOZ: FDP: Jäger und Schäfer müssen sich gegen Wölfe verteidigen dürfen

FDP: Jäger und Schäfer müssen sich gegen Wölfe
verteidigen dürfen

Liberale fordern Straffreiheit bei Abwehr von Angriffen auf Schafe
oder Hunde

Osnabrück. Die FDP fordert Straffreiheit für Jäger und Schäfer,
die sich oder ihre Tiere gegen Wölfe verteidigen. „Es ist dringend an
der Zeit, Klarheit bei den gesetzlichen Regelungen herzustellen“,
betonte der jagdpolitische Sprecher der FDP Karlheinz Busen in der
„Neuen Osnabrücker Zeitung“. Er reagierte damit auf den Abschuss
eines Wolfes durch einen Jäger in Brandenburg. Das Raubtier soll
zuvor Jagdhunde bei einer Treibjagd angegriffen haben. Die Polizei
ermittelt. „Bei Notwehr ist es die richtige Entscheidung gewesen“, so
Busen.

Ein Gutachten der Wissenschaftlichen Dienste im Bundestag kommt
laut „NOZ“ indes zu dem Ergebnis, dass die Rechtslage derzeit unklar
ist. Im Gutachten heißt es: Grundsätzlich sei zwar denkbar, dass die
Tötung eines Wolfes als Verteidigungsnotstand gewertet wird und der
Schütze straffrei ausgeht. Ob ein Notstand vorgelegen habe, sei aber
letztlich im jeweiligen Einzelfall zu entscheiden. Busen forderte,
jeder Weidetierhalter müsse seine Schafe „ohne Wenn und Aber“
verteidigen dürfen, wenn sie von einem Wolf angegriffen werden. Es
sei Schäfern und Jägern nicht zuzumuten, dass sie tatenlos Angriffen
zuschauen müssten.

Der Wolf gilt als strenggeschützte Art. Wer ihn vorsätzlich
verletzt oder tötet muss nach Bundesnaturschutzgesetz mit einer
Freiheitsstrafe von bis zu fünf Jahren oder einer Geldstrafe rechnen.
Die Zahl der Wölfe hat in Deutschland in den vergangenen Jahren
zugenommen. Immer wieder kommt es zu Angriffen auf Nutztiere.

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