Der Fall der Mauer am 9. November 1989 war ein historischer
Wendepunkt – nicht nur für das damals noch geteilte Deutschland. Die
Montagsdemonstrationen in Leipzig waren durch die „Tagesschau“ auch
im Westen bereits bekannt. Kamerateams aus der ganzen Welt haben die
Ereignisse in Berlin im November 1989 festgehalten. Alles ist bestens
dokumentiert. Was aber geschah in der DDR-Provinz? Wenige Tage nach
dem Fall der Mauer ist Joachim Görgen als junger Reporter des
SWF-Landessenders Rheinland-Pfalz nach Erfurt in die Partnerstadt von
Mainz gefahren. 30 Jahre danach macht sich der Journalist auf die
Suche nach seinen Interviewpartnern von damals. Viele sind verstorben
oder krank und gebrechlich. Doch drei von ihnen trifft er im Sommer
2019 wieder. Das SWR Fernsehen zeigt „–Einheit sofort!– 30 Jahre nach
dem Fall der Mauer“ am Donnerstag, 7. November 2019, ab 21 Uhr.
Joachim Görgen spricht noch einmal mit Matthias Büchner. Büchner
war Mitbegründer des „Neuen Forums“ und treibende Kraft beim
demokratischen Umbruch im Herbst 1989. Heute arbeitet er wieder als
Grafiker in Erfurt und gibt Seminare für die
Konrad-Adenauer-Stiftung. Auch den CDU-Politiker Hartmut Stolz trifft
der Autor wieder. Der gelernte Bauingenieur hat sich damals für eine
Neuausrichtung der Ost-CDU („Blockpartei“) engagiert und war lange
Zeit Mitglied des Stadtrats. Später hat er sich in Erfurt als
Bau-Unternehmer selbstständig gemacht. Der dritte Gesprächspartner
ist Edelbert Richter: Der evangelische Pfarrer hat 1989 die neue
Partei „Demokratischer Aufbruch“ mitbegründet, ist dann aber 1990 zur
SPD gewechselt. Für die SPD saß er in der letzten DDR-Volkskammer und
danach im Bundestag. Später hat er aus Protest gegen die Agenda 2010
die SPD verlassen.
Wie schätzen ehemalige DDR-Bürgerrechtler die heutige politische
Stimmung ein? Wie sehen die drei heute den großen Umbruch von damals?
Wie schätzen die ehemaligen DDR-Bürgerrechtler die politische
Stimmung heute ein? Wie bewerten sie die Wahlerfolge der AfD, die im
Osten Deutschlands noch stärker ist als im Westen? Wie ist ihre
persönliche Bilanz?
Historische Aufnahmen aus dem Jahr 1989
Während die Oppositionsgruppen nach dem Fall der Mauer das
politische System demokratisieren wollen, verlassen damals weiterhin
viele DDR-Bürger*innen ihre Heimat. Im gesamten Jahr 1989 sind mehr
als 340.000 in die Bundesrepublik geflohen. Im Westerwald hat die
Bundeswehr im November 1989 das Lager Stegskopf geräumt, um auch dort
DDR-Übersiedler unterzubringen. Zu sehen sind Aufnahmen der
überfüllten Aufnahmelager in Freiburg und Bruchsal. Auch der
Geschichte der Massenflucht aus der DDR spürt der Film nach und
zeigt, wie schnell damals im Westen die „Willkommenskultur“ gekippt
ist.
Informationen dazu auch auf: http://swr.li/einheit-sofort
Fotos auf ARD-foto.de.
Den Film „–Einheit sofort!– 30 Jahre nach dem Fall der Mauer“ gibt
es vorab für akkreditierte Journalisten auf presseportal.SWR.de.
Nach der Ausstrahlung ist der Film www.ardmediathek.de/ard/ zu
sehen.
Pressekontakt: Sibylle Schreckenberger, Tel. 06131 929 32755,
sibylle.schreckenberger@SWR.de
Original-Content von: SWR – Südwestrundfunk, übermittelt durch news aktuell