Bildung ist ein grundlegendes Menschenrecht – und doch bleibt sie für Millionen auf der Flucht unerreichbar. Der Zugang zu Bildung ist nicht nur Voraussetzung für Wissenserwerb und die „volle Entfaltung der menschlichen Persönlichkeit“, wie es in der Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte heißt, sondern auch der Schlüssel zu Selbstbestimmung, Unabhängigkeit und Resilienz. Die UNO-Flüchtlingshilfe fordert daher verstärkte internationale Anstrengungen, um geflüchteten Frauen und Mädchen den gleichberechtigten Zugang zu Bildung zu garantieren – denn ohne Bildung gibt es keine Zukunft in Würde und keine echte Chancengleichheit.
Flüchtlingsmädchen haben oft weniger Chancen als Jungen: Mädchen, die heute in Afghanistan vertrieben sind, sind mit einer systematischen Ausgrenzung aus Bildung, Beschäftigung und dem öffentlichen Leben konfrontiert. Täglich kommt es zu eklatanten Verletzungen ihrer grundlegendsten Menschenrechte und Grundfreiheiten, wobei die De-facto-Behörden Afghanistans (DfA) strenge Einschränkungen ihrer Bewegungsfreiheit, Versammlungs- und Meinungsfreiheit sowie ihres Rechts auf Bildung und Gesundheitsversorgung und vieles mehr auferlegen. Am Weltmädchentag erinnert die UNO-Flüchtlingshilfe daran, dass jedes Mädchen – ob in Kabul, Kundus oder Köln – das gleiche Recht auf Bildung, Schutz und eine Zukunft in Würde hat. Und der UNHCR und seine Partner zeigen Wege auf, wie derZugang zu Bildung erleichtet werden kann.
Sieben Wege für Bildungschancen von Flüchtlingsmädchen
Um geflüchteten Mädchen den Schulbesuch zu ermöglichen, braucht es gezielte und vielfältige Maßnahmen. Zunächst müssen mehr Schulplätze für Mädchen geschaffen und lange oder gefährliche Schulwege sicherer gemacht werden. Ebenso wichtig sind angemessene sanitäre Anlagen, die ihren Bedürfnissen gerecht werden, und Schulen, die als sichere Orte zum Lernen und Wachsen gestaltet sind. Eine enge Zusammenarbeit zwischen Familien und Schulen stärkt das Vertrauen in Bildungseinrichtungen und motiviert Eltern, ihre Töchter zur Schule zu schicken. Darüber hinaus können mehr weibliche Lehrkräfte als wichtige Vorbilder wirken und Mädchen ermutigen, ihre Bildungswege fortzusetzen. Ergänzende außerschulische Aktivitäten und gezielte Förderangebote helfen schließlich, individuelle Talente zu entdecken und die schulischen Chancen nachhaltig zu verbessern.
Doch diese Bemühungen stoßen häufig an finanzielle und strukturelle Grenzen – insbesondere in einem Umfeld, in dem Bildung und Gleichberechtigung systematisch unterdrückt werden.
„Um diese Strategien weltweit umzusetzen und das Ungleichgewicht beseitigen zu können, brauchen wir die Unterstützung der Zivilgesellschaft – besonders in Zeiten drastischer Mittelkürzungen durch staatliche Geber“, betont Mark Ankerstein, nationaler Direktor der UNO-Flüchtlingshilfe.
Als deutscher Partner des UN-Flüchtlingshilfswerks (UNHCR) unterstützt die UNO-Flüchtlingshilfe laufende Hilfsprojekte, die gezielt Mädchen und junge Frauen fördern. Dazu zählen Maßnahmen wie Schulmaterialien, Stipendienprogramme, Schutzprojekte in Flüchtlingsunterkünften und psychosoziale Angebote. In Notsituationen – etwa nach Naturkatastrophen – leisten wir Soforthilfe, die auch gezielt Mädchen und weibliche Jugendliche berücksichtigt.
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