Was war los beim Jubiläum des FilmFestivals
Cottbus? Jahr für Jahr sind zuvor Besucherrekorde aufgestellt worden
– warum ausgerechnet bei der 20. Auflage nicht? Das Festival meldet,
dass mit 18 500 Zuschauern der Vorjahresstand eingestellt worden ist
und macht geltend, dass diesmal aufgrund von Bauarbeiten in der
Innenstadtspielstätte Weltspiegel zwei Kinosäle in der außerhalb
gelegenen UCI Kinowelt als Ausweichquartiere gewisse Reibungsverluste
mit sich brachten. Das ist sicher richtig. Andererseits muss klar
sein, dass erstens ohnehin irgendwann eine Kapazitätsgrenze erreicht
ist. Und zweitens muss sich das Festival nicht über Rekordjagden
definieren. Es hat sich den Ruf als weltweit führendes Forum für den
osteuropäischen Film erarbeitet, was dazu führt, dass immer mehr
Regisseure die deutsche Erstaufführung ihrer Arbeiten unbedingt nach
Cottbus geben wollen. Der begleitende Koproduktionsmarkt Connecting
Cottbus hat Strukturen von unschätzbarem Wert geschaffen – ein
Produkt dieser Netzwerkarbeit ist auch der Siegerfilm dieses Jahres
„White white World“. Das Festival ist viel gepriesen worden in diesen
Tagen. Den schönsten Satz aber hat die als beste Hauptdarstellerin
geehrte Eva Gabor formuliert: „Leider sehen Sie mich nicht lächeln in
meinem Film. Aber seit ich hier in Cottbus bin, lächle
ich.“
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