Die Plagiatsaffäre von Karl-Theodor zu Guttenberg
wird nach seinem Rücktritt als Bundesverteidigungsminister offenbar
ein juristisches Nachspiel haben. Wie das Hamburger Magazin stern
berichtet, wird die Kommission der Universität Bayreuth zur
„Selbstkontrolle in der Wissenschaft“ bestätigen, dass Guttenberg
beim Verfassen seiner Doktorarbeit getäuscht hat.
„Was Guttenberg gemacht hat, ist Täuschung im Sinne dessen, was
die Verwaltungsgerichte bislang geurteilt haben“, sagte ein Mitglied
der Kommission dem stern. Oliver Lepsius habe „völlig recht“. Der
Bayreuther Jurist Lepsius hatte gesagt, die Universität sei „einem
Betrüger aufgesessen“. In zwei Wochen will die Kommission ihren
Abschlussbericht veröffentlichen. Sie gibt dann auch einen Überblick
über mögliche straf- und zivilrechtliche Konsequenzen. Bisher liegen
bei der Staatsanwaltschaft Hof rund 80 Anzeigen gegen Guttenberg vor,
überwiegend wegen Verstößen gegen das Urheberrecht. Sie will das
Ergebnis der Kommission in ihrem weiteren Vorgehen berücksichtigen.
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stern-Reporter
Jens König
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