Es ist das erste Mal, dass sich die 70 Bischöfe
der katholischen Kirche in Deutschland zu einem Gedankenaustausch in
Paderborn treffen. Jener Stadt, die nicht zuletzt durch den
Kirchenkritiker Eugen Drewermann national und international bekannt
geworden ist. Mit entsprechend hohen Erwartungen verfolgen
unabhängige katholische Christen das, was unter dem Vorsitz von
Erzbischof Robert Zollitsch beraten und beschlossen wird. Doch die
ersten Anzeichen verheißen nichts Gutes: Direkte Gesprächsangebote
Richtung kirchenkritischer Organisationen wie „Wir sind Kirche“ sucht
man seitens der katholischen Bischöfe bislang vergeblich. Sie sollten
diese Chance nicht ungenutzt verstreichen lassen. Die Bischöfe tun
gut daran, den Dialog über die Entwicklung der katholischen Kirche
auf allen Ebenen voranzutreiben. Denn der Vertrauensverlust, der zum
Beispiel durch Fälle sexuellen Missbrauchs in pädagogischen
Einrichtungen in kirchlicher Trägerschaft entstanden ist, ist immens.
Es geht hier um nicht mehr und nicht weniger als die
Zukunftsfähigkeit der Kirche als Institution. Sie hat in der
Vergangenheit viel Schuld auf sich geladen. Es ist Zeit, Buße zu tun
und neue Wege aufzuzeigen, die geeignet sind, verlorengegangenes
Vertrauen zurückzugewinnen.
Pressekontakt:
Neue Westfälische
News Desk
Telefon: 0521 555 271
nachrichten@neue-westfaelische.de