Über wenige Themen wird so viel debattiert wie
über Schulpolitik. Oft bleibt es beim Wort. Daher ist der Vorstoß der
rot-grünen NRW-Regierung bei der Ausbildung von Lehrern lobenswert.
Den Weg des gesteigerten Praxisbezugs wollte auch die
Vorgängerregierung einschlagen. Eltern sehnen sich nach mehr
Pädagogen, die im feinen Gespür für einzelne Schüler ebenso bewandert
sind wie in der Theorie. Das ist aber nicht nur für die i-Männchen im
Lehrberuf elementar. Die Hervorhebung des Praxisbezugs am
Berufsanfang muss zwingend auch auf alle Lehrer übertragen werden.
Beratungsgespräche und gezieltere Schulungen schaden auch den
erfahrenen Pädagogen nicht. Im Gegenteil: Sie können bei einigen
Alteingesessenen verkrustete Lehrmethoden aufbrechen. Problematisch
ist der neue Zeitpunkt der Einstellung von Referendaren. Sie kommen
mitten im Schuljahr an die Schulen und sollen möglichst schnell
selbst unterrichten, weil sie nicht mehr so lange da sind wie vorher.
Das erfordert eine enorme Flexibilität der Schulen bei den
Stundentafeln. Eine Herausforderung – aus der aber auch gelernt
werden kann.
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Westfalen-Blatt
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Andreas Kolesch
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