WDR zur „Loveparade“: NRW-Innenministerium in umstrittene Einsatzplanung der Polizei eingebunden

Das NRW-Innenministerium war in die umstrittene
Einsatzplanung der Polizei bei der Loveparade in Duisburg 2010
offenbar stärker eingebunden als bisher bekannt. Das geht aus einer
vertraulichen Einsatzkonzeption der Polizei hervor, die dem
WDR-Magazin „Aktuelle Stunde“ (WDR Fernsehen, 18:50 – 19:30 Uhr)
vorliegt. Die genauen Planungen wurden am 16. Juli 2010, knapp eine
Woche vor dem Unglück, im Innenministerium detailliert in einer
Präsentation vorgestellt.

Daraus geht hervor, dass der Schichtwechsel der Polizei im
Zugangstunnel genau für den Zeitraum geplant war, in dem besonders
hohe Besucherströme erwartet wurden. In der Einsatzplanung werden
außerdem alarmierend hohe Besucherzahlen genannt, die über die
eigentliche Kapazität des Eingangstunnels an der Karl-Lehr-Straße
hinausgingen. Vorgestellt wurde das Sicherheitskonzept u. a. von dem
Einsatzleiter der Loveparade, gegen den die Staatsanwaltschaft
Duisburg inzwischen ermittelt.

Der massive Zu- und Abstrom der Besucher in der Zeit von 15 bis 18
Uhr gilt als einer der zentralen Auslöser der Katastrophe bei der
Loveparade 2010.

Mit Quellenangabe WDR Aktuelle Stunde ab sofort zur
Veröffentlichung frei.

Redaktion: Sabine Scholt, Stefan Brandenburg

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