Mittelbayerische Zeitung: Zur Verlängerung der Anti-Terror-Gesetze

Die tun was! So warb einmal ein deutscher
Autobauer um Kunden. Dasselbe Motto könnten die schwarz-gelben
Minister Hans-Peter Friedrich und Sabine Leutheusser-Schnarrenberger
über den mühsam ausgehandelten Kompromiss zu den Anti-Terror-Gesetzen
schreiben. Nach langem Gezerre haben sich die beiden Kontrahenten in
der Sicherheitspolitik zu einer Minimalverständigung durchgerungen.
Die Ermittler dürfen im Anti-Terrorkampf weiterhin Flugdaten und
Bankkonten abfragen. Auf die Überwachung des Briefverkehrs und von
Postschließfächern kann man im Zeitalter von E-Mails dagegen offenbar
verzichten. Doch ein wichtiges In-strument im Anti-Terrorkampf bleibt
von Schwarz-Gelb immer noch ausgespart: Bei der Speicherung von
Telefon- und Internetverbindungen liegen sie völlig über Kreuz. Es
ist nicht gut, dass ausgerechnet dieses Instrument der
Terrorbekämpfung wegen des Koalitionshickhacks nicht wieder
freigegeben wird. Einen politischen Handel – Vorratsdatenspeicherung
gegen Steuersenkung – soll es jedenfalls nicht geben. Wirklich nicht?

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