Der türkische Premierminister Recep Tayyip Erdogan
hat bei seinem Besuch in Berlin erneut die Debatte um obligatorische
Deutschkurse für Türken oder Türkinnen angestoßen, die ihrem bereits
in Deutschland lebenden Ehepartner nachziehen wollen. Dazu erklärt
der Integrationsbeauftragte CDU/CSU-Bundestagsfraktion, Michael
Frieser:
„Unsere Landessprache ist das Fundament des Miteinanders in
Deutschland. Nur wer die deutsche Sprache spricht, kann sich in
unsere Gesellschaft einfinden und mit den Mitmenschen kommunizieren,
ist damit fähig zu Teilnahme und Teilhabe. Es ist eine
Selbstverständlichkeit, dass man neben dem Deutschen auch seine
Muttersprache pflegen sollte.
Angesichts der Bedeutung der deutschen Sprache für die Integration
ist es richtig, dass wir von ausländischen Ehegatten, die in unser
Land nachziehen wollen, schon vor der Einreise grundlegende
Deutschkenntnisse verlangen. Ein Ehegattennachzug kommt selten so
überraschend und kurzfristig, dass die Grundlagen der deutschen
Sprache nicht schon im Heimatland erlernt werden könnten. Damit wird
von vornherein die Grundlage dafür gelegt, dass diese Menschen auch
Kontakte zu Einheimischen aufnehmen können und nicht in Isolation
geraten.
Die überholte und erzkonservative Behauptung Erdogans, dass
Assimilation –unmenschlich– sei, entbehrt jeglicher Grundlage. Ziel
der Integration war nie die völlige Assimilation von Zuwanderern in
Deutschland. Integration bedeutet für uns, dass sich jeder, der hier
lebt, an unsere Verfassung und unsere Gesetze hält, und versucht, die
deutsche Sprache möglichst fließend zu sprechen.
Die Kultur prägt einen Menschen; deshalb muss er sie leben dürfen.
Das stellt auch die Integrationspolitik nicht in Frage.“
Hintergrund:
Erdogan hat mit Bundeskanzlerin Angela Merkel an der Feier zum 50.
Jahrestag des deutsch-türkischen Anwerbeabkommens in Berlin
teilgenommen. Erdogan kritisierte aus diesem Anlass die deutsche
Gesetzgebung, wonach türkische Ehepartner vor dem Zuzug nach
Deutschland die deutsche Sprache erlernen müssen. Er erklärte, wer
Deutschkenntnisse zur wichtigsten Voraussetzung erkläre, verletze die
Menschenrechte. Türken in Deutschland sollten ihren Kindern zuerst
Türkisch und dann Deutsch beibringen.
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