Pressemitteilung
Gemeinsame Veranstaltung des Bundesumweltministeriums, des
Niedersächsischen Ministeriums für Umwelt, Energie und Klimaschutz
und der Deutschen Umwelthilfe – Diskussion um Pro und Contra neuer
Technologien in der Stromübertragung – DUH betont Notwendigkeit einer
umfassenden und bürgernahen Informationsbasis
Erdkabel können dazu beitragen, den notwendigen Netzausbau
deutlich zu beschleunigen. Das ist ein zentrales Ergebnis der Tagung
„Von der Forschung zur Anwendung – Aktuelle Studien zum Netzausbau“.
Das Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit
(BMU), das Niedersächsische Ministerium für Umwelt, Energie und
Klimaschutz und die Deutsche Umwelthilfe e.V. (DUH) hatten den
Kongress organisiert, der am 15. März 2012 in der Vertretung des
Landes Niedersachsen beim Bund in Berlin stattfand.
Rund 200 Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus Politik, Wirtschaft,
Umweltverbänden und Bürgerinitiativen diskutierten auf der eintägigen
Veranstaltung das Für und Wider neuer Technologien in der
Stromübertragung. „Mit den traditionellen Mitteln des Netzausbaus
allein werden wir die Energiewende nicht rechtzeitig schaffen“, sagte
die Staatssekretärin im niedersächsischen Umweltministerium Ulla
Ihnen.
Auf breites Interesse stieß die neue Studie des
Bundesumweltministeriums „Ökologische Auswirkungen von
380-kV-Erdleitungen und HGÜ-Erdleitungen“. Die Untersuchung legt
erstmals differenzierte ökologische Kriterien für die Alternativen
Freileitung und Erdkabel vor und stellt die jeweiligen technischen
und wirtschaftlichen Vor- und Nachteile gegenüber. Darüber hinaus
beleuchtet sie die rechtlichen Grundlagen für die Erdverkabelung
eingehend. Aus Sicht des Bundesumweltministeriums besitzt die Studie
das Potenzial, die bislang vor allem emotional geführten Debatten in
Zukunft auf sachlicher Ebene diskutieren zu können.
Rainer Baake, Bundesgeschäftsführer der DUH, betonte die
Notwendigkeit einer breiten und bürgernahen Informationsbasis:
„Bürgerinnen und Bürger vor Ort müssen rechtzeitig und umfassend
informiert werden. Sie verlangen zurecht, dass ihre Argumente gehört
und bei der Planung berücksichtigt werden. Nur so lässt sich die
nötige Akzeptanz für den Netzausbau erreichen. Jede Klage, die auf
diesem Weg vermieden wird, beschleunigt den Netzausbau.“
Auch aus technischer Sicht lässt sich durch die Teilerdverkabelung
beim Netzausbau viel Zeit gewinnen, was die höheren Kosten von
Kabelsystemen ausgleichen kann. Zu dieser Auffassung kommen die
Autoren der IZES Studie „Ausbau elektrischer Netze mit Kabel oder
Freileitung unter besonderer Berücksichtigung der Einspeisung
Erneuerbarer Energien“. Darüber dass der notwendige Netzausbau in
Deutschland nur unter Einbeziehung aller technischen Möglichkeiten zu
erreichen sei, herrschte in der abschließenden Podiumsdiskussion der
Vertreterinnen und Vertreter von Behörden, Wissenschaft und
Bürgerinitiativen Konsens.
Der Leiter der Unterabteilung Erneuerbare Energien des
Bundesumweltministeriums Berthold Goeke stellte fest: „Genauso wie
wir mehr Transparenz in der Netzplanung benötigen, brauchen wir den
offenen und unvoreingenommenen Diskurs über die technischen
Möglichkeiten und Grenzen neuer Technologien in der
Übertragungstechnik. Das ist ein wichtiger gesellschaftlicher Beitrag
zur Beschleunigung des Netzausbaus.“
Pressekontakt:
Rainer Baake , Bundesgeschäftsführer Deutsche Umwelthilfe e. V.
(DUH), Hackescher Markt 4,10178 Berlin, Tel.: 030 2400867-0, E-Mail:
baake@duh.de
Daniel Eckold, Pressesprecher Deutsche Umwelthilfe e.V. (DUH),
Hackescher Markt 4, 10178 Berlin, Tel.: 030 2400867-22, Mobil: 0151
55017009 , E-Mail: eckold@duh.de