LVZ: Spektakuläres Ende des politischen Sponsorings trifft die FDP hart / Döring: „Mit einer solchen Schlagzeile entstehen Nachahmer“

Rund 18 000 genehmigte Presserabatte hat es, nach
einem Bericht der „Leipziger Volkszeitung“ (Freitag-Ausgabe), bei der
Deutschen Bahn zuletzt gegeben. Das wurde bei der jüngsten
Aufsichtsratssitzung der Bahn AG bekannt. Die Bahn hatte, als
Ergebnis der Debatte um die Affäre Christian Wulff, die Presserabatte
gestrichen und zugleich den Ausstieg aus dem politischen Sponsoring
beschlossen. Angelaufen ist dafür jetzt die Prüfung, ob alle Besitzer
von günstigen oder kostenlosen Bahn-Karten auch penibel die
geldwerten Vorteile daraus bei der Steuer korrekt angegeben haben.
Kritik an der per Video-Interview mitgeteilten Beendigung des
politischen Sponsoring, das zu Schlagzeilen in der Tagespresse
geführt hatte, übte Patrick Döring, derzeit noch Schatzmeister der
Liberalen, bald aber deren Generalsekretär. Döring sitzt seit 2010 im
obersten Kontrollgremium der Bahn AG. Den Vorstandsbeschluss als
solches wolle er nicht kritisieren, meinte Döring gegenüber der
Leipziger Volkszeitung. Dass der Bahnchef aber den Ausstieg aus dem
Sponsoring „an die große Glocke gehängt“ habe, ärgere ihn. „Mit einer
solchen Schlagzeile entstehen Nachahmer“, dabei gebe es „kaum etwas
Transparenteres als das politische Sponsoring“. Döring hat es bereits
auf Euro und Cent gespürt. Für den kommenden FDP-Bundesparteitag am
21. und 22. April in Karlsruhe hätten bereits rund zehn große
Firmen-Aussteller ihren teuer bezahlten Info-Stand bei den Liberalen
abgesagt – „als Reaktion auf Wulff und auf das spektakuläre
Vorpreschen der Bahn“, wie Döring sagt.

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