Freie Presse (Chemnitz): Immer weniger junge Sachsen wollen Polizist werden

Chemnitz. Der sächsischen Polizei geht der
Nachwuchs aus. Der Mangel an qualifizierten Bewerbern bedrohe die
Zukunftsfähigkeit der Polizei, heißt es in einem Brandbrief der
Gewerkschaft der Polizei (GdP), über den die in Chemnitz erscheinende
„Freie Presse“ in ihrer Samstagausgabe berichtet. Nur unter großen
Anstrengungen könnten derzeit jährlich 300 junge Bewerber eingestellt
werden, die dem Nachwuchsmangel begegnen sollen. „Der Polizeiberuf
wird unattraktiver“, klagt GdP-Landeschef Hagen Husgen. Neben der
demografischen Entwicklung macht er den Wettbewerb der freien
Wirtschaft mit besseren Gehältern für die Defizite verantwortlich.
Zudem schreckten die Streichung der Sonderzahlung und hohe
Belastungen im Dienst qualifizierte Bewerber ab.

Nach GdP-Angaben sind im Vorjahr von 3926 Bewerbern nur 333
angenommen worden. 56,4 Prozent der Interessenten seien zum
Auswahlverfahren überhaupt nicht erschienen. Immer mehr Bewerber
scheitern zudem an den sportlich-psychologischen Anforderungen. Für
viele ist schon ein 2400-Meter-Lauf, den Männer in zwölf Minuten
absolvieren müssen, schon das Ende der beabsichtigten Laufbahn. „Es
wird zunehmend schwer, junge Menschen zu finden, die unsere hohen
Anforderungen erfüllen“, bestätigt Sachsens Polizeichef Bernd
Merbitz.

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Torsten Kleditzsch
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