Auch 26 Tage vor der NRW-Wahl von Wahlkampffieber
keine Spur. Seit dem Wochenende wird plakatiert – 20 Monate nach der
letzten Landtagswahl müssen die Parteien im „Turbowahlkampf“ aber
sparen. Ein Hauptproblem der Parteien ist die Mobilisierung der
eigenen Mitglieder. Die Lustlosigkeit am Plakate-Kleben ist
unverkennbar, große Themen sind rar. Der Wahlkampf droht zum
Überbietungs-Wettbewerb für Liebeserklärungen an NRW zu verkümmern.
Dabei geht es am 13. Mai um politische Weichenstellungen. Wo soll
gespart werden? Welche Verkehrspolitik ist geplant? Wie soll die
Industrie- und Energiepolitik in NRW künftig aussehen? Die Debatte
aber dreht sich um die Sympathiewerte der Kandidaten. Die Wähler
müssen von den Parteien Antworten einfordern, wie die beschlossene
Schuldenbremse einzuhalten ist. Muss NRW in Behörden auf Dauer
Personal einsparen? Wo sollen Gebühren erhöht werden? Fragen, die für
den Wähler Bedeutung haben. Der kurze Wahlkampf bietet die Chance,
die Bürger mit klaren Botschaften zu erreichen statt sie zu
langweilen. NRW ist zu wichtig für einen unpolitischen
Schmusewahlkampf mit Hochglanzfotos.
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