Die freie Fahrt von Finnland bis Gibraltar und
der Euro zählen zu den größten Errungenschaften in Europa. Wenn der
deutsche und der französische Innenminister die Grenzkontrollen –
wenn auch befristet – wieder einführen wollen, ist das eine Rolle
rückwärts. Vor einem Jahr wollte Dänemark auf Druck der
Rechtspopulisten die Schlagbäume an den Übergängen zu Schweden und
Deutschland wieder aufstellen, um »illegale Einwanderung und
organisierte Kriminalität« einzudämmen. Nach dem Regierungswechsel in
Kopenhagen wurden die Pläne wieder eingestampft und Dänemark ist
immer noch nicht in die Hände von Banditen gefallen. Das haben jetzt
weder Deutschland noch Frankreich zu befürchten. Aber der
Innenminister in Paris sorgt sich vor den Präsidentschaftswahlen am
Sonntag um seinen Job. Deshalb versucht er im letzten Augenblick am
rechten Rand Stimmen zu fischen. Das ist seinem deutschen Kollegen
Hans-Peter Friedrich nicht vorzuwerfen, aber einen Treffer wird er
mit seinem Plan auch nicht landen können. Die EU muss eine schnelle
Regelung finden, um Schengen vor der Innenpolitik zu retten.
Pressekontakt:
Westfalen-Blatt
Nachrichtenleiter
Andreas Kolesch
Telefon: 0521 – 585261