Der rot-grüne Wahlerfolg von Nordrhein-Westfalen
habe „die Selbstzweifel innerhalb der SPD vom Tisch gewischt“, sagte
deren erster Parlamentarischer Geschäftsführer im Bundestag, Thomas
Oppermann. Im Interview mit der „Leipziger Volkszeitung“
(Montag-Ausgabe) betonte Oppermann: „Angela Merkel führt die CDU von
Niederlage zu Niederlage.“ Ihr Konzept der Sozialdemokratisierung sei
gescheitert. „Ihre Möglichkeiten werden immer kleiner, die
Möglichkeiten der SPD werden immer größer. Hannelore Kraft hat mit
ihrem überzeugenden Wahlsieg dafür gesorgt, dass die Selbstzweifel
innerhalb der SPD vom Tisch gewischt werden.“ Nach ihrem Wahlsieg
werde Hannelore Kraft „natürlich eine ganz maßgebliche Rolle dabei
spielen, wenn es darum geht, den Kanzlerkandidaten für die SPD
auszuwählen“, versicherte Oppermann. Aber als Kandidaten komme sie
nicht in Frage. „Hannelore Kraft hat schon am Wahlabend intern und
nach außen hin überzeugend klargestellt, dass sie für eine
Kanzlerkandidatur nicht zur Verfügung steht und dass sie ihre
Verantwortung in NRW voll und ganz übernehmen will.“
CDU-Spitzenkandidat Norbert Röttgen habe sich viel Mühe gegeben, die
Wahl in NRW auch zu einer Abstimmung über Angela Merkel und ihre
Politik zu machen. „Das ist ihm teilweise gelungen“, meinte
Oppermann. „Merkel muss sich die Niederlage ihres gescheiterten
Kronprinzen auch selber anrechnen lassen. Die Union hat in zwei
Jahren vier Ministerpräsidenten verloren.“ Das sei eine dramatische
Entwicklung. „Und an ihrer Seite arbeitet ein Vizekanzler von den
Liberalen, Philipp Rösler, der FDP-Chef nur noch von Christian
Lindners und Wolfgang Kubickis Gnaden ist.“
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