LVZ: Linken-Vize Lay: Linke muss sich von der Nostalgie von PDS und WASG lösen, um Zukunft zu haben / „Blockfreie“ bestimmten den neuen Kurs der Partei

Die Linke hat in ihrer Mitglieder-Mehrheit die
Nase voll von der Nostalgie ihrer Gründungsparteien WASG und PDS. Die
neue stellvertretende Vorsitzende der Linkspartei, Carmen Lay, sagte
der „Leipziger Volkszeitung“ (Sonnabend-Ausgabe) angesichts der
existenziellen Krise der Linken, deutlich geworden auf dem jüngsten
Wahlparteitag: „Die Blockfreien sind deutlich gestärkt. Immer mehr
Linke wollen nicht die inneren Kämpfe der Vergangenheit führen
sondern sich der Zukunft zuwenden“, meint Frau Lay. Unter Verweis auf
die ost- und westdeutschen Gründungsparteien der Linken gelte für
sie: „Wer sich von der Nostalgie der Quellparteien löst, kommt auch
auf gute neue inhaltliche Ideen.“ Die Linke hatte in Göttingen am
vergangenen Wochenende die Ostdeutsche Katja Kipping sowie den als
großen Fan von Ex-Chef Oskar Lafontaine geltenden Bernd Riexinger an
die Spitze gewählt. Verbunden gewesen war dies mit einer Niederlage
für den ostdeutschen Vorzeige-Reformer Dietmar Bartsch. „Ich hoffe,
dass mit der neuen Parteiführung ein Fenster aufgeht. Der
Generationenwechsel ist geglückt. Frische Luft kann unsere Partei
dringend gebrauchen“, sagte Carmen Lay, die wie Kipping in Sachsen
ihre parteipolitische Basis hat. Mit Blick auf die offene Frage der
nächsten Spitzenkandidatur für die Bundestagswahl erklärte die
Linken-Vize: „Es wäre völlig falsch, nach Abschluss der einen
Personaldebatte die nächste zu beginnen. Ich bin mir sicher, dass die
Vorsitzenden von Partei und Fraktion zu gegebener Zeit einen
Vorschlag zum weiteren Verfahren machen.“

Pressekontakt:
Leipziger Volkszeitung
Büro Berlin

Telefon: 030/233 244 0