LVZ: Linken-Vize fordert gesetzliche Höchstzinsen für Privathaushalte / Banken haben Kredit-Profit seit Beginn der Finanzkrise um 300 Prozent gesteigert

Die deutschen Geschäftsbanken haben aktuell ihren
Profitaufschlag beim Kreditgeschäft mit Privatkunden im Vergleich zum
Beginn der Finanzmarktkrise vom September 2008 um gut 300 Prozent
gesteigert. Das ergibt sich, nach einem Bericht der „Leipziger
Volkszeitung“ (Montag-Ausgabe), aus der neuesten
Bundesbank-Zinsstatistik. Während sich im August 2008 die
Geldinstitute orientiert am Zinssatz der Europäischen Zentralbank
Geld zu Kosten von 4,25 Prozent leihen konnten, berechneten sie den
Privathaushalten mit 11,98 Prozent Überziehungsgebühren das
2,8-fache. Im April 2012 konnten sich die Banken bei der EZB zum
Zinssatz von einem Prozent refinanzieren, den Privathaushalten
berechneten sie bei der Kontoüberziehung aber das 9,1-fache mit
aktuell durchschnittlich 10,12 Prozent. Angesichts dieses
Missverhältnisses forderte die stellvertretende Partei- und
Fraktionsvorsitzende der Linkspartei, Sahra Wagenknecht, den
Gesetzgeber zur Einführung gesetzlicher Höchstzinsen auf, wie sie es
früher in vielen Ländern gegeben habe. „Kein Kreditzins darf mehr als
fünf Prozent über dem Zinssatz der EZB liegen“, sagte Wagenknecht
gegenüber der Zeitung. „Es ist ein Skandal, dass die Banken beinahe
zum Nulltarif Geld bekommen und den Privatkunden mit Wucherzinsen das
Geld aus der Tasche ziehen. Der Gesetzgeber muss die Banken endlich
dazu zwingen, den Zinsvorteil an die Privatkunden weiterzugeben.“

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