Deutsche Bank in Finanzierung von Schrottimmobilien in Deutschland verwickelt „Exclusiv im Ersten: Abgezockt statt abgesichert – das schmutzige Geschäft mit Schrottimmobilien“

Die Deutsche Bank ist in Deutschland umfangreich in
die Finanzierung von Schrottimmobilien verwickelt. Sie finanziert
Eigentumswohnungen mit zum Teil hohen sechsstelligen Summen, die sich
für Klein- und Normalverdiener nach dem Kauf als in keiner Weise
werthaltig erweisen, im Extremfall sogar unverkäuflich sind. Das
ergaben Recherchen von „Report Mainz“, über die das Erste am
17.09.2012 in seiner Sendereihe „Exclusiv im Ersten“ unter dem Titel
„Abgezockt statt abgesichert – das schmutzige Geschäft mit den
Schrottimmobilien“ berichten wird.

Im Film schildert zum Beispiel eine Familie den Kauf einer
Eigentumswohnung in Berlin, die nicht vermietbar gewesen sei, seitens
der Deutschen Bank aber mit 300.000 EUR finanziert wurde. Beim
Verkauf nur wenige Monate später erzielte die Familie gerade mal
etwas mehr als 50 Prozent der Kreditsumme. In Leipzig hat die
Deutsche Bank kleine Eigentumswohnungen mit 120- bis 140.000 EUR
kreditiert, die Makler heute aufgrund der schlampig sanierten
Bausubstanz, ihrer Lage und Ausstattung für „absolut unverkäuflich“
halten. Zahlreiche Geschädigte berichten im Film der ARD, dass die
Deutsche Bank weder verhandlungs- noch vergleichsbereit gewesen sei,
sondern auf der uneingeschränkten Erfüllung ihrer Kreditforderungen
bestanden hätte. Eine Erfahrung, die der Göttinger Rechtsanwalt
Reiner Fuellmich bestätigt. Seine fast 20-jährigen Beobachtungen in
Hunderten von Prozessen um Schrottimmobilien mit der Deutschen Bank
schildert er im Film so: „Die einzige Bank, die bisher völlig
rücksichtslos war, sowohl in dem Vertriebsgeschehen als auch vor
Gericht, als auch bei Vergleichsverhandlungen, das ist die Deutsche
Bank. Die, das wird man sagen können, presst ihre Kunden bis zum
letzten Blutstropfen aus, bevor sie auch nur ansatzweise über einen
Vergleich nachdenkt.“ Seiner Schätzung nach hat die Deutsche Bank
mehrere Tausend Schrottimmobilien im Portfolio.

Wie viele es tatsächlich sind, lässt sich nicht beziffern. Die
Deutsche Bank hat genaue Auskünfte auf entsprechende Anfragen der ARD
verweigert. Auf Fragen, wie viele dieser Schrottimmobilien sie
finanziert habe, wie viele als unverkäuflich gelten, wie viele
Beschwerden es gibt und wie viele Prozesse anhängig sind, hat die
Deutsche Bank keine Antwort gegeben. Auch ein TV-Interview mit einem
ihrer Vorstände zum Thema wurde abgelehnt. In einer schriftlichen
Stellungnahme heißt es lediglich: „Grundsätzlich bleiben wir mit
Kreditnehmern … im Gespräch, um zufriedenstellende und auch kulante
Lösungen zu finden.“

Die von der Deutschen Bank finanzierten Eigentumswohnungen werden
häufig über sogenannte Strukturvertriebe an die Kleinanleger
gebracht. Diese Firmen entstammen oft dem kriminellen Milieu. Der
Film schildert entsprechende Beispiele. Außerdem thematisiert er ein
entsprechendes Urteil des Landgerichtes Berlin vom Sommer dieses
Jahres. Das hatte mehrere Angeklagte zu langjährigen Haftstrafen
wegen banden- und gewerbsmäßigen Betruges verurteilt. Die Kammer
stellte dabei fest, so der Sprecher des Landgerichtes, Tobias Kaehne,
im Interview mit der ARD, dass die Banken „ihren Prüfungspflichten
praktisch gar nicht nachgekommen sind oder jedenfalls in völlig
unzureichender Weise und dass dieses Betrugssystem ohne die
Mitwirkung der Banken sicherlich nicht funktioniert hätte.“

„Exclusiv im Ersten: Abgezockt statt abgesichert – das schmutzige
Geschäft mit Schrottimmobilien“, Montag, 17.09.2012, 21.50 Uhr im
Ersten. Ein Film von Oliver Heinsch, Ulrich Neumann und Thomas
Schneider.

Weitere Informationen finden Sie auf unserer www.reportmainz.de.
Zitate gegen Quellenangabe frei. Fotos zum Herunterladen finden Sie
unter ARD-Foto.de.

Bei Fragen rufen Sie bitte in der Redaktion „Report Mainz“, Tel.
06131/929-33351, an.