1.000.000.000.000 Euro: Bundesumweltminister
Peter Altmaier hat die Kosten für die Energiewende bis 2022
hochgerechnet. Nicht ohne Hintergedanken. Er zeigt seinen Kritikern
die Folterwerkzeuge. Was im Mittelalter im wahrsten Sinne des Wortes
bei der »peinlichen Befragung«, dem Verhör von Delinquenten, galt,
das nutzen Politiker heutzutage gern im übertragenen Sinne. Altmaier
wirft nicht nur die Schockzahl auf den Meinungsmarkt, er hält auch
viele Wind-, Photovoltaik und Biogas-Anlagen für so profitabel, dass
die hochbelasteten Verbraucher geschont werden können. Er nennt
Jahrespachten je Windrad von bis zu 35 000 Euro. Damit macht er sich
keine Freunde, aber was soll–s. Die Phalanx seiner Kritiker reicht
längst von urgrünen Gefilden über die neuen Öko-Kapitalisten bis zu
internationalen Finanzjongleuren, die an jedem Milliardenrad
mitdrehen. Zunächst hat Altmaier die Lobby gehörig aufgescheucht. Ob
es auch zur Sachdebatte über bezahlbare Stromrechnungen kommt, darf
bezweifelt werden. Die Kritiker schossen gestern prompt zurück – aus
allen Rohren, mit dem ganz großen Kaliber.
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