Wer die Bilder der toten syrischen Kinder nach
dem Giftgaseinsatz gesehen hat, muss die Entscheidung befürworten,
dass Deutschland zusätzlich 5000 Flüchtlinge aus dem
Bürgerkriegsgebiet aufnehmen wird. Wahrscheinlich ist mit dieser Zahl
noch nicht das letzte Wort gesprochen. Nach den abstoßenden Protesten
gegen syrische Flüchtlinge, die sich vor Unterkünften in einem
Berliner Stadtteil abgespielt haben, ist die Regierung zu Recht darum
bemüht, die Willkommenskultur hochzuhalten. Doch man kann nicht
Willkommenskultur predigen und die Kommunen bei der Versorgung der
Menschen im Regen stehenlassen. Viele der Ankömmlinge sind nicht nur
traumatisiert, sondern brauchen auch wegen körperlicher Leiden
infolge des Kriegs ärztliche Hilfe. Diese Kosten können die Kommunen
keinesfalls alleine schultern. Zwischen Bund, Ländern und Kommunen
hat in Sachen Versorgung der Flüchtlinge wieder das übliche
Schwarze-Peter-Spiel begonnen. Die Kommunen sind das letzte Glied in
der Kette. Wenn sie auf den Kosten für die Flüchtlinge sitzenbleiben
und ihren Sparkurs verschärfen müssen, dann ist der Willkommenskultur
ein Bärendienst erwiesen.
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