Rheinische Post: Fall Kaykin geht weiter Kommentar Von Detlev Hüwel

Lange hat Ministerpräsidentin Kraft gezögert,
bis sie die Integrations-Staatssekretärin vor die Tür gesetzt hat.
Wenn sie gehofft hat, damit den Fall Kaykin aus der Welt schaffen zu
können, hat sie sich getäuscht. Nachdem Zülfyie Kaykin den gegen sie
wegen Beihilfe zum Sozialbetrug verhängten Strafbefehl angefochten
hat, dürften alle Vorwürfe noch einmal öffentlich ausgebreitet
werden. Ein Ruhmesblatt für die Landesregierung wird daraus gewiss
nicht. Besser wäre es gewesen, man hätte die Staatssekretärin
beizeiten dazu bewegen können, ihr Amt bis zur Klärung der Vorwürfe
ruhen zu lassen. Dass die Stelle noch nicht neu besetzt wurde,
verwundert zudem, da das Thema Integration immer brisanter wird und
deshalb einer Betreuung bedarf. Verwundert muss man auch feststellen,
dass die Technische Universität Dortmund noch immer keine
Entscheidung im Fall des Medien-Staatssekretärs Marc Jan Eumann
bekanntgegeben hat. Ihm wird wissenschaftliches Fehlverhalten
angelastet. Die Uni will ihm den Doktortitel entziehen lassen, hüllt
sich aber in Schweigen. Wie lange eigentlich noch?

Pressekontakt:
Rheinische Post
Redaktion

Telefon: (0211) 505-2621