Agrarverband DLG fordert Nachhaltigkeitskennzeichnung auf
Lebensmittelverpackungen
Präsident Paetow: Vorbild ist der Ökolandbau – „Verbrauchssteuer ist der
richtige Weg“
Osnabrück. Die Deutsche Landwirtschafts-Gesellschaft (DLG) hat sich für eine
Nachhaltigkeits-Kennzeichnung bei Lebensmitteln ausgesprochen. Im Interview mit
der „Neuen Osnabrücker Zeitung“ sagte DLG-Präsident Hubertus Paetow: „Wir müssen
auf der Verpackung deutlich machen, wie nachhaltig Produkte hergestellt werden.
Da spielen Umwelt und Tierwohl eine Rolle.“ Er nannte die Ökolandwirtschaft als
Vorbild. Paetow betonte: „Hier werden Betriebe zertifiziert, Experten schauen
sehr genau nach, wie die Produkte hergestellt werden.“ Am Ende des Prozesses
erhielten die Betriebe dann das Ökosiegel. „Das sollte Vorbild für die gesamte
Landwirtschaft sein. Nachhaltigkeit muss gekennzeichnet werden“, forderte
Paetow.
Der DLG-Präsident begrüßte den Vorschlag einer Expertenkommission der
Bundesregierung, den Umbau der Tierhaltung mit einer Verbrauchssteuer auf
Produkte tierischen Ursprungs zu finanzieren. Paetow sprach von einem „Erfolg
versprechenden Weg“: „Es geht nur über eine Verbrauchssteuer. Alle anderen
Überlegungen laufen ins Leere.“ Allein auf Basis von Freiwilligkeit lasse sich
Tierhaltung in Deutschland nicht verbessern. Die Vorschläge der Kommission
müssten schnell umgesetzt werden. „Sonst endet die Tierhaltung in Deutschland so
wie die Textilindustrie: Wir importieren größtenteils aus dem Ausland, wo
Nachhaltigkeit eine untergeordnete Rolle spielt“, sagte Paetow. Dessen Verband
gehören nach eigenen Angaben etwa 30.000 Mitglieder aus dem Agrar- und
Ernährungssektor an.
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