Aktionsbündnis „Tiere gehören zum Circus“ kritisiert circusfeindliche Politik des Bundesrats!

Am 25. November hat der Bundesrat einer Initiative des Hamburger
Senats zugestimmt, nach der die Haltung von Wildtieren in
Circusunternehmen verboten werden soll. Das Aktionsbündnis „Tiere
gehören zum Circus“, eine Arbeitsgruppe der Gesellschaft der
Circusfreunde e.V., lehnt ein Wildtierverbot für Circusse aus
verschiedenen Gründen nachdrücklich ab.

Mit seiner Entschließung setzt sich der Bundesrat nicht nur über
das Recht der Circusleute zur freien Berufsausübung, sondern auch
über neueste wissenschaftliche Erkenntnisse hinweg. Ferner ignorieren
die Bundesratsmitglieder die enormen Verbesserungen in der
Tierhaltung, die die Circusunternehmen in den letzten Jahren, z. T.
unter erheblichem finanziellem Aufwand, vorgenommen haben. Offenbar
haben die Politiker die Thesen radikaler Tierrechtler ohne
ausreichende Prüfung übernommen. Im Unterschied zum Bundesrat ist das
Aktionsbündnis davon überzeugt, dass eine artgerechte Haltung von
Wildtieren im Circus nicht nur möglich ist, sondern in vielen
Unternehmen bereits praktiziert wird. Nach Auffassung des
Aktionsbündnisses sprechen u. a. die folgenden Argumente dafür, die
Haltung von Wildtieren im Circus auch weiterhin zu erlauben:

Deutschland ist Vorreiter in Sachen Tierschutz im Circus. Dies ist
vor allem der Politik des Bundesministeriums für Ernährung,
Landwirtschaft und Verbraucherschutz (BMELV) zu verdanken. In den vom
BMELW herausgegebenen „Leitlinien für die Haltung, Ausbildung und
Nutzung von Tieren in Zirkusbetrieben“ sind die Mindestanforderungen
an Haltung, Transport, Ernährung, Klima und Ausbildung für alle
typischen Circustierarten genau beschrieben. Als weiteres
Überwachungsinstrument kommt auch das mittlerweile eingeführte
Circuszentralregister zum Tragen. Keine andere Tierhaltung wird in
Deutschland so häufig durch die Veterinärämter kontrolliert wie die
im Circus.

Die Dressur der Circustiere beruht auf einem engen wechselseitigen
Vertrauensverhältnis zwischen Mensch und Tier (und nicht etwa auf
brutalem Zwang, wie von den Tierrechtlern gerne behauptet wird). Wäre
dies anders, könnten die Tierlehrer niemals hautnah mit ihren Tieren
zusammenarbeiten. Man denke nur an die folgenden Darbietungen: Ein
Elefant trägt seinen Tierlehrer im Maul, mehrere Tiger legen sich
über ihren Tierlehrer, ein Leopard springt von einem Postament auf
den Rücken seines Tierlehrer und von dort weiter auf das nächste
Postament. Wer einmal zugeschaut hat, wie z. B. der berühmte
Raubtierlehrer Martin Lacey seine Löwen ausbildet, der wird nicht
mehr daran zweifeln, dass der Lernprozess in der Manege den Tieren
Freude bereitet und ihnen in jeder Hinsicht gut tut.

Die Verwendung von großen Freigehegen gehört mittlerweile in allen
deutschen Circussen zum Standard. Es ist heute auch eine
Selbstverständlichkeit, dass man bei bestimmten Tierarten die Gehege
mit einer artgerechten Strukturierung ausstattet. So leben
Circus-Elefanten in großzügigen Paddocks, die mit Sandbädern,
Scheuerbäumen und frischem Laubschnitt angereichert werden.

Circustiere zeigen bei guter Haltung keine Verhaltensweisen, die
auf Unwohlsein, Stress oder Angst hinweisen. Dagegen findet man
zahlreiche Anzeichen des Wohlbefindens. Auch den Transport von Stadt
zu Stadt nehmen die Circustiere ohne jedes Anzeichen von Unbehagen
auf. Dies ist darauf zurückzuführen, dass die Tiere von klein auf an
die Transporte gewöhnt sind. Ein Circus-Elefant steigt so
selbstverständlich in seinen Transportwagen ein wie ein Hund in das
Auto seines Herrchens. Eine kürzlich durchgeführte Studie des
Freiburger Verhaltensforschers Dr. Immanuel Birmelin bestätigt
eindrucksvoll diese Beobachtung. Birmelin untersuchte die
Konzentration des Stresshormons Cortisol im Speichel von Circustieren
und fand dabei heraus, dass Löwen und Elefanten durch die Transporte
offensichtlich nicht gestresst werden. Schließlich muss man noch
Folgendes bedenken: Die Circusunternehmen sind aus Kostengründen
bestrebt, ihre Tourneen so zu planen, dass die Gastspielstädte nicht
zu weit auseinander liegen. Deshalb dauern die Tiertransporte in der
Regel nicht länger als zwei Stunden. Die Bewegungsfreiheit der Tiere
wird also durch die Transporte bei weitem nicht so stark
eingeschränkt, wie die Tierrechtler behaupten.

Bundesweit besuchen täglich tausende Zuschauer Circusunternehmen
und stimmen damit sozusagen an der Kasse ab. Auch dieses Jahr
erzielten alle großen deutschen Tiercircusse hervorragende
Zuschauerbilanzen. Dies zeigt, dass nach wie vor die Vorführung von
Wildtieren von einer großen Zahl von Menschen in Deutschland sehr
geschätzt wird. Von gesellschaftlichen Veränderungen, die die
Tierrechtler hier zu erkennen glauben, kann überhaupt keine Rede
sein.

Die (Wild-)Tierhaltung in den führenden deutschen
Circusunternehmen bewegt sich heute auf dem gleichen Niveau wie in
einem gut geführten zoologischen Garten. Es ist ein Gebot der
Fairness, dass auch die Politik dies endlich zur Kenntnis nimmt und
entsprechend würdigt. Das Aktionsbündnis hofft deshalb sehr darauf,
dass das BMELV, bei dem nun die Entscheidungsbefugnis liegt, seine
kluge und besonnene Tierschutzpolitik fortsetzt und die Forderungen
des Bundesrats ablehnt.

Pressekontakt:

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