Nach der Festnahme von André M., der für eine Reihe
von bundesweit verschickten Drohmails an Politiker verantwortlich
sein soll, ist jetzt eine Drohmail gegen Berlins
Generalstaatsanwältin Margarete Koppers aufgetaucht. Die E-Mail liegt
dem ARD-Politikmagazin KONTRASTE exklusiv vor.
„Sie möchten sicher nicht, dass eines Tages Frau
Generalstaatsanwältin Margarete Koppers etwas zustößt, oder?“, wird
in der neuen E-Mail unter Bezug auf Koppers gefragt. In der E-Mail
fordert die bislang unbekannte Gruppe, die sich
„Staatsstreichorchester“ nennt, außerdem 100 Millionen Euro in der
Kryptowährung „Monero“, andernfalls werde eine neue Terrorgruppe
entstehen. Sollte ihre Forderung nicht erfüllt werden, droht die
Gruppe mit Gewalttaten. Wörtlich heißt es, dass sich „kein Jude,
Moslem“ oder linker Politiker und Journalist mehr sicher fühlen
könnten.
Das Schreiben wurde am frühen Sonntagabend verschickt, einen Tag
nachdem der Tatverdächtige André M. aus Schleswig-Holstein verhaftet
worden war. M. gilt bislang als Urheber von mehr als 200 Droh-Mails,
die bundesweit verschickt worden waren. Zu den Empfängern der E-Mail
gehören nach Information von Kontraste auch die
Generalstaatsanwaltschaft Berlin und diverse Organisationen, die sich
mit Rechtsextremismus befassen. Sie endet mit „Sieg Heil und Heil
Hitler!“. Auf Anfrage erklärte ein Sprecher der Berliner
Generalstaatsanwaltschaft, dass ihm diese Mail bislang nicht bekannt
sei.
Neben Generalstaatsanwältin Koppers werden in der E-Mail auch eine
Berliner Oberstaatsanwältin, die für Antisemitismus zuständig ist,
sowie der Kölner Rechtsanwalt Mustafa Kaplan angesprochen. Kaplan
erhielt bereits in der Vergangenheit Drohmails mit dem Absender „NSU
2.0″. Auf Anfrage von Kontraste erklärte Kaplan, er habe noch nie an
einen einzelnen Täter hinter den Mails geglaubt, vielmehr vermute er
ein Netzwerk. „Ich gehe davon aus, dass die Festnahme vom Wochenende
nur der Beginn der Aufklärung der rassistischen Droh-Mails gegen mich
und andere ist“, so Kaplan.
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